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Eden Lost
Road of desire
Oh, wie konnte denn das passieren? Ein offenbar ortsunkundiger Rastaman hat die letzte Ausfahrt nach Negril verpasst und düst auf seinem Bike nun fernab von Jamaika irgendwo durch's gottlose Babylon. Aber halt, der Musik nach zu urteilen muss es sich bei den vermeintlichen Dreadlocks eher um die winddurchwehte, unverfilzte Langhaarmatte eines Rockers handeln, der -helmlos- womöglich auch noch auf der Route 66(6) unterwegs ist. Schluck! Na gut, bei Eden Lost handelt es sich um eine spanische Hardrockband, die ein sehr US-amerikanisch orientiertes Songwriting an den Tag legt. Gleich bei mehreren Songs scheinen die Herren Sambora und Bongiovi die erklärten Referenzen gewesen zu sein. Zu deren Frühphase wohlgemerkt, denn insbesondere die mega-eingängigen Nummern 'Saturday Nite' und 'Burn' rollen das Kapitel 'Stadion-Rock der achtziger Jahre' nochmals neu auf. Ähnlich wie bei JOHNNY LIMA ist selbst die stimmliche Ähnlichkeit Ignacio Prieto's zur Rasselbande aus New Jersey verblüffend. Ja gut, die Originale gibt's halt schon, und diese anno 2005 qualitätsmässig zu überflügeln ist wohl wahrlich kein Ding der Unmöglichkeit. Das Madrider Quartett schafft das bei gelungenen Songs wie dem atmosphärischen 'Over the Fire' dann auch mühelos, wobei an den relevanten Trademarks wie meterdicken Keyboardwänden und textlichen Klischees nicht gegeizt wird. Vielleicht hätte es noch ein klein wenig mehr Eigenständigkeit sein dürfen, aber okay: der anvisierten Zielgruppe ist's bestimmt lieber so, es muss ja auch nicht jedes Album mit Experimenten glänzen. Wer sich also an den Alben wie -sagen wir mal- 'Slippery when wet' nicht satthören kann, der darf dieses Teil ruhig mal anchecken. die Referenzen von Produzent Jose del Pozo sind übrigens denkbar irreführend, denn weder die Foo Fighters noch Blink 182 klingen in irgendeiner Weise durch. Die Zielgruppe wird's danken!
/ Spielzeit: 49:08 / Hardrock
Stefan Löffler
