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Nevermore

The Godless Endeavor

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Nevermore stellen sich mit ihrem sechsten Album der schier unmöglichen Aufgabe, das eigene Referenzwerk "Dead Heart In A Dead World" (2000) noch zu toppen. Doch schon der erste Hördurchlauf der elf brandneuen Tracks stimmte mich positiv, dass die Band ihre selbstgestellte Herausforderung (nach dem etwas verkorksten Release des Vorgängers) mit "The Godless Endeavor" meistern kann. Und mit jedem weiteren Versuch festigt sich meine Meinung: Nevermore setzen sich mit dieser Scheibe selbst ein Denkmal und haben den (vorläufigen?) Zenit ihres Schaffens erreicht. "The Godless Endeavor" ist ein Meisterwerk der zeitgenössischen Metal-Kunst, bei dem diesmal einfach alles stimmt: das fängt an beim atmosphärischen Artwork, geht über das höchst ausgeklügelte Songwriting, die ambitionierten Lyrics sowie die (endlich wieder) großartige Produktion und endet in der grandiosen Instrumentalarbeit - besonders Jeff Loomis an der Gitarre befindet sich durchgehend in Bestform. Das Material tönt intensiv wie die Hölle und schon der Opener "Born" ist ein Thrash-Prog-Metal-Highlight sondersgleichen. Kaum eine Band kann dabei auf einen so charakteristischen Sound blicken, kombiniert Härte, Anspruch und Harmonien so eigenwillig wie das Quintett um Ausnahmesänger Warrel Dane. Allen voran der exquisite Titeltrack bringt das enorme Niveau, welches man im Lager der Amis zehn Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt erreicht hat, auf den Punkt. Und ich bin mir sicher, dass die anstehenden Liveshows der (um ex-Testament bzw. Dragonlord Gitarrist Steve Smyth ergänzten) Formation diesen Eindruck noch untermauern werden. Fazit: Mit "The Godless Endeavor" gelang Nevermore ein Genreklassiker!

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 57:16 / Progmetal

Michael Streitberger


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