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Katze

...von hinten

Katze

Klaus Cornfields Stimme nervt. Sagen wir es doch frei heraus. Der ehemalige "Throw That Beat In The Garbage Can" Sänger und Zeichner absurder, feiner Comics (called "kranke Comics"!!) klingt wie ein geschundener Hund. Wer auch immer ihm den Flo ins Ohr gesetzt hat, mit mindestens 40 Lenzen noch einmal den verliebten, kratzbürstigen Teenie zu geben, sollte sich schämen. Denn ein Album wie "...von hinten" hat Herr Cornfield (und vor allem sein musikalisches wie künsterlisches Erbe!) nicht verdient.
Hier passt einfach gar nichts: weder das Rosa auf dem Cover, noch der Bandname "Katze", noch der prominent besetzte Produzentenstuhl (Moses Schneider, u.a. Tocotronic, Beatsteaks), noch die Musik selbst. Tocotronic treffen auf einen paralysierten Tom Liwa? Dinosaur Jr. spielen im Sandkasten mit David Bowie und streiten sich um ein grell-leuchtendes Spielzeug? Jeder Versuch, eine Begrifflichkeit zu finden, scheitert. Das muss man Klaus Cornfield lassen: zumindest in der musikalischen Verwirrung läuft er zur Höchstleistung auf. "Jetzt hasse ich mich selbst / Mehr als irgendjemand auf der Welt / Und ich bin allein / Ich sollte glücklich sein."
Mit Texten dieser Art (aus "Herr Traurigmann") läßt sich nichts mehr reißen. Das mussten schon Bands wie Sofaplanet erfahren, deren unsägliches "Lieb ficken" heute noch ein übles Stöhnen entlockt.

Das verzweifelte "No. No. No. No wow. Punks' not Dead" ist im Rahmen des "...von hinten" Albums nur noch als Wehklagen zu deuten. Immer wieder denke ich: das kann er doch nicht ernst meinen, oder? Denn wenn das alles nur ein Scherz ist, bin ich dem Herrn Cornfeld auf den Leim gegangen. Dann sollte ich mich schämen. Nur: danach sieht es momentan nicht aus. "Katze" touren durch Deutschland. - Miau -


/ Spielzeit: 41:02 / Schrammel-Pop

Robert Heldner


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