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Anti Doctrine
a worldwide elite and its downfall
Ihre Debüt-EP "Patterns of liquid red" aus dem letzten Jahr
ist mir noch in guter Erinnerung: THE ANTI DOCTRINE hatten damals auf recht
überzeugende Weise Metal-, Hard- und Noisecore zu einer derben Melange
verflochten. Nun holt man zum großen Schlag aus und stellt - mit verbesserter
Vertriebssituation - den Longplayer-Einstand in die Läden. Anstelle der
Eckpfeiler SLIPKNOT und SOULFLY sind es diesmal eher Acts wie CONVERGE, BOTCH
oder MESHUGGAH, die den Sound der Band umschreiben. Eine Weiterentwicklung,
die ihnen gut zu Gesicht steht. Obwohl das Platteninfo schon recht hat mit seiner
Einschätzung eines "Patchwork-Songwritings". Selbiges wirkt in
seiner Zerfahrenheit im ersten Moment nämlich ganz schön anstrengend.
So braucht "A worldwide elite and its downfall" konsequenter Weise
eine paar Anläufe mehr, um den Weg ins Gehör des Konsumenten zu finden.
Dann aber zünden Tracks wie "The fraud of discoculture" (übrigens
auch die erste Single-Auskopplung) oder das subtil melodische "The artificial
way to hate" umso mehr. Zu gute halten muss man dem Düsseldorfer Fünfer
außerdem, dass er trotz exzellenter, sehr direkter Produktion und dezenter
Crossover-Ansätzen niemals in seichte Nu-Metal-Gefilde abdriftet. Im Vergleich
zum Debüt ist mit "A worldwide elite..." jedenfalls eine klare
Steigerung zu verzeichnen - THE ANTI DOCTRINE sollte man im Auge behalten!
/ Spielzeit: 60:02 / Metalcore
Michael Streitberger