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Rakes, The

Capture/Release

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Am Anfang ist ein Knarzen. Die Gitarre wird eingestöpselt und schon rattert und schrammelt es los. „Strasbourg“ ist 2:30 Minuten lang und fasst zusammen, was die Rakes so besonders macht: die Verbindung von Punk, Rock’n Roll und New Wave. Und wehe hier säuselt jemand, das wären ja alles keine neuen Zutaten. Was hier abgeliefert ist in 34 Minuten genau das, was mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang möglich ist. Nämlich jede Menge Tanzbarkeit und Eingängigkeit. Und vielleicht ist es ja wirklich so, dass momentan England das Land der Gitarrenmusik ist. Warum auch nicht? Die Rakes jedenfalls sind durch und durch Briten und tragen dazu bei, dem Mythos Rock’n Roll weiterhin Auftrieb zu verleihen.
„22 Grand Job“ hat zwar ein franz ferdinand’sches Riff, das hoch und runter leiert. Aber so einen Song hätten Franz Ferdinand nie und nimmer schreiben können. Dafür ist er einfach auf den Punkt genau kurz, knarzig und eingängig. Die Essenz einer Stilrichtung, die sich kaum Ausflüge jenseits der 2:50 Minutenmarke erlaubt und letztlich auch gar nicht braucht. Matthew Swinnerton dazu: „Wir haben kein Problem damit, nur über Liebe, Drogen, miese Jobs und all das Songs zu schreiben. 9 Minutensongs liegen uns nicht. Es muss sofort funken.“
Und genau das tut das Album! „We are all Animals” ist schon jetzt ein zeitlos schönes Sommer- wie Winterlied mit einem der stärksten Refrains seit „Someday“ von den Strokes.
Bei „T-Bone“ schmeckt man dann allerdings etwas die Produzentenarbeit Paul Epworths (Bloc Party, Maximo Park), was aber angesichts seiner Hitqualität vollkommen nebensächlich ist. Überhaupt: die Hitqualität. Jedes Stück könnte genauso als Single ausgekoppelt werden. Und doch ist das Album ein zusammenhängendes Ganzes. Unteilbar. Teilbar. Und wenn zum Schluss dann noch „Work Work Work (pub club sleep)“ um die Ecke getanzt kommt, weiß man endgültig: diese Band wird uns noch viele Hits schenken.


/ Spielzeit: 34:24 / rumpelnder New-Wave-Punk

Robert Heldner


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