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Mönster
Same CD-EP
Über die seltsame Faszination des Crustcore: simple Gitarrenarbeit, übel undifferenzierte Produktion und ewig gleich klingende Tracks sind normalerweise nicht gerade die Zutaten, die es für eine unterhaltsame Scheibe braucht. Dass dabei trotzdem jede Menge Spaß entsteht, ist die Ausnahme - und Mönster gehören dazu. Denn der Berliner Fünfer rödelt sich in gut zwanzig Minuten durch seine elf Songs und entfacht so eine Intensität, die mir im Crustcore bisher (mit Ausnahme der famosen Wolfpack) fremd war. Ein paar melodische Gitarrensoli erinnern verhalten an die Göteborger Metalschule und die alten Helden Discharge schauen immer wieder um die Ecke, während der Rest des selbstbetitelten Debüts nicht selten an die schwedischen 'Distortion'-Releases denken lässt. Die knappen Lyrics sind engagiert und werden im schicken Posterbooklet (Backprint: "Death before disorder") durch informative Linernotes ergänzt. Kaum überraschend, wenn man erfährt, wer sich hinter dem Namen Mönster verbirgt: Jobst von Highscore hat sich hier mit Kollegen so illustrer deutscher Undergroundbands wie Costa's Cake House, Peace of Mind und A Thin Red Line zusammen gefunden - was zumindest erklärt, wie der klassische Hardcore seinen Platz auf dieser EP findet. Anfangs nur als Projekt geplant sind Mönster inzwischen zum Glück zu einer "richtigen" Band herangewachsen. Denn das, was hier zwischen erwähnten Wolfpack und Disrupt passiert, hat soviel Klasse, wie man es von einem derartigen Genrerelease nur erwarten kann. Fazit: Ein kickendes und dazu verdammt sympathisches Release, welches trotz ähnlicher stilistischer Zutaten unfassbar weit von der momentanen Metalcore-Schwemme entfernt ist! Anspieltipp: Der extrem geile Rausschmeißer "(Next) Bike Song".
/ Spielzeit: 21:44 / Crustcore
Michael Streitberger
