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Grabass Charlestons

Ask Mark Twain

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Hätten Hot Water Music und Leatherface nicht schon eine gemeinsame Split-Veröffentlichung am Start - das zweite Album dieser Formation hier wäre ein mindestens adäquater Ersatz gewesen. Denn die Grabass Charlestons rocken - trotz ihres dämlichen Namens - dermaßen rauh und ungehobelt aus den Boxen, dass dem erfahrenen Hörer die Herkunft des Trios (nämlich Gainesville) nicht mehr wirklich überraschen kann. Schließlich ist dieses Fleckchen Erde in Florida nicht umsonst Heimat eingangs erwähnter Band sowie zahlreicher ähnlich gelagerten Acts (z. B. Agains Me!). Dabei gehen Grabass Charlestons auf ihrem kryptisch betitelten Werk wesentlich punkrock-orientierter zu Gange als der Großteil der Kollegen. Tracks wie "Atlanta is a cocaine town" beispielsweise bleiben trotz ihrer Schroffheit im Nu im Ohr hängen und wollen da auch gar nicht mehr raus. Auch das restliche Material unter den 13 Tracks macht keine Gefangenen; insbesondere dann, wenn Bassist Dave Drobach Sänger und Schlagzeuger (!) Will Thomas an den Vocals unterstützt. Und schließlich: "The fucking Song" ist ein ein richtiger Gute-Laune-Sommerhit geworden, den ich einer Band auf dem sonst recht fordernden "No Idea" Label so gar nicht zugetraut hätte! Catchy und Trink-kompatibel im besten Sinne liefern die Grabass Charlestons Nachschub für alle Anhänger von Dillinger Four und Konsorten - Kein großes Kino eben, aber ehrlicher, unpeinlicher working class Punkrock der Oberklasse.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 29:08 / Punkrock

Michael Streitberger


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