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Can

Future Days / Soon over Babaluma / Landed / Unlimited Edition (Reissues)

can

Can werden gerne mal von der gesamten Musikwelt als DIE Referenzband schlechthin gedroppt. Brian Eno und David Bowie sind da nur die Spitze des Eisbergs. Aber warum eigentlich? Can gelten zusammen mit Kraftwerk als die wichtigste Band der Endsechziger und Siebziger Jahre. Selbst heute, da vier Alben der Avantgarde-Pioniere als remasterte Versionen auf CD erscheinen, klingt der Sound von Holger Czukay und Co. noch gewagt. Experimentell. Das ist das Wort das alles auf den Punkt bringt. Ich habe leider die Originale vorher nie gehört. Aber soviel kann da in Sachen Ton nicht verändert worden sein. Can klingen nach wie vor nach Can. Sagten zumindest Czukay und Jaki Liebezeit letztes Jahr auf der Popkomm. Als ob ihnen das alles egal schiene, fügt Schlagzeuger Liebezeit gar noch an: „Ein richtig guter Song klingt auch dann noch gut, wenn du ihn Freunden übers Telefon vorspielst“. Aha. Die vier Re-releases stammen aus einer Phase des Umbruchs. Da kommt von hippiehaften Weltmusik-Anleihen bis zum monotonen Gitarrengefrickel alles drin vor. Klar, wenn man die Songs hört, wird einem schlagartig bewusst, wo AC/DC sich für ihr Thunderstruck-Riff inspirieren haben lassen und warum der Terminator 2-Score so klingt wie er nun eben klingt. Alles die Schuld von Can. Die Sache mit dem weltweiten Einfluss auf Musiker aller Couleur. Aber wenn es um den Song geht, greife ich persönlich doch lieber zu Harmonia und Cluster. Egal, den Fan wird’s freuen. Für alle anderen gilt: What you see is what you get. Und wer Can gar nicht kennt. Na, der hört halt mal rein. Aber nicht nur mal kurz. Dafür gibt es tausend andere Bands auf der Welt.

-- / -- / Avantgarde-Krautrock

Sebastian Zapf


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