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FFF: Tag 1

Kiss Kiss Bang Bang / Evil Aliens

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3 Personen, eine davon tot, welche?

Erster Tag, Fantasy Film Fest. Da ich wieder mal verpeilt habe mir eine Dauerkarte zu besorgen, werde ich mich auf etwa 20 Filme beschränken. Das ist zumindest der Plan.

Das Fantasy Film Festival 2005 startet enorm gelungen. Der Opener Kiss Kiss Bang Bang ist ein absolut würdiger Eröffnungsfilm. Nach der Aufführung in Cannes stellt das Screening auf dem FFF erst die zweite Vorführung überhaupt dar. Selbst in den USA läuft der neue Streifen von Shane Black erst in vier Monaten an. Und all die Mühe, die sich die Leute von Rosebud gemacht haben, haben sich mehr als gelohnt. Shane Black, der das Drehbuch zu solch illustren Actionkrachern wie Lethal Weapon, Last Boy Scout und Tödliche Weihnachten geschrieben hat, ist wieder voll da. Diesmal nicht nur als Autor. Er nimmt auch die Regie selbst in die Hand. Und das Ergebnis ist ein abgefahrener L.A.-Actionkrimi mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor.

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heiß + hübsch = Michelle Monaghan

Kleinganove Harry (Robert Downey Jr.) stolpert auf der Flucht vor der Polizei in ein Casting für einen Hollywoodkrimi hinein. Und schon hat er den Salat. Zwar der Polizei entkommen, befindet er sich im nächsten Moment bereits im Haifischbecken Hollywood. Er soll beim Privatdetektiv Perry (Val Kilmer) in die Lehre gehen. Sich ein paar Tricks abschauen. Für den Film den er vielleicht drehen wird. So schnell können die beiden gar nicht schauen, da sind sie schon in einen echten Mordfall verwickelt. Inklusive heißer Frauen und schäbiger Killer. Und die Leute hören nicht auf zu sterben. So sehr sich Harry auch bemüht …

Shane Black feuert ein wahres selbstreferentielles Actiongagfeuerwerk ab. Jedes der fünf Kapitel ist nach Raymond Chandler-Werken betitelt. Hier gibt es Groschenromangeschichten mit dem Typus Mann, den Bruce Willis in Last Boy Scout schon unvergesslich verkörpert hat. Ein Hauptdarsteller, der quasi nichts richtig macht. Ein ziemlicher Loser, der gerne mal von anderen vermöbelt wird. Und trotzdem: Immer ne Kippe parat und die coolste Sau auf der Leinwand. Ein Stehaufmännchen in bester Willis-Manier. Die ganze Noir-Crime-Geschichte wird wunderbar von Harry aus dem Off erzählt. „My Name is Harry. I will be your narrator today“. Super, lohnt sich auf jeden Fall im Original anzusehen. Zumindest wenn man auf schäbige Pulpgeschichten und schwarzen Humor steht.

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Waffe in der Hand, Haare auf den Zähnen?

Zweiter Film am Eröffnungstag war dann Evil Aliens. Schon eher was fürs klassische FFF-Publikum. Auf einer einsamen walisischen Insel wird eine Bäuerin von Aliens geschwängert. Sofort macht sich das Kamerateam um Michelle Fox auf den Weg. Auf die Insel. Ihr bunt zusammengewürfeltes Drehteam macht schon bald Bekanntschaft mit den bösen Aliens. Mit Hilfe der walisischen „Locals“ versucht man der Alienplage den Garaus zu machen.

Evil Aliens glänzte nicht gerade mit subtilen Comedyeinlagen. Die derberen Späße waren durchaus an der Tagesordnung. Bewegte sich aber alles im Rahmen. Nach einer kurzen frivolen Einführung passiert erstmal lange Zeit wenig. Von Akte X über Star Trek bis Predator wird so alles durch den Kakao gezogen, ehe es zum Schluss dann endlich zur Sache geht. Hier wird man auch als Splatterfan ganz gut unterhalten. Spätestens wenn einer der Kameramänner mit dem Mähdrescher die halbe Alienbrut zerlegt. Kein wirkliches Highlight, aber gute Unterhaltung. Sex and Blood and Farmermusic. Besser als Undead würde ich sagen. Aber das ist sicherlich auch eine Geschmackssache. In diesem Fall auch gerne: Schlechtergeschmackssache!

Sebastian Zapf


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