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FFF - Reloaded in Berlin: III
Eyes of Crystal / Ghost in the Shell 2
Einen klassischen Giallo präsentiert das Fantasy Film Fest mit Eyes of Crystal - der gute alte Serienkillerthriller the italian way. Gerade der Anfang hat ein schönes Seventiesfeeling mit leichten Gore-Elementen und lässt auf mehr hoffen, doch die Geschichte des Serienmörders mit traumatisierter Kindheit, der sich aus verschiedenen Opfergaben der von ihm hingemetzelten Girls & Boys eine „Puppe“ bastelt, ist ähnlich wie in Hollywoods Serienkillerfilmen leider nicht überaus logisch und zeigt besonders gen Ende hanebüchene Plottwists. Business as usual, leider, da hilft auch das Gefühl nichts, dass hier gekillt wird als wäre es 1977 all over again.
Mit Philosophie durchzogene Anime sind ja immer so eine Sache: einerseits freut es, dass mit den von Hollywood anerzogenen, natürlich unsinnigen Erwartungen, Zeichentrick wäre nur was für Kinder, kurzer Prozess gemacht wird indem fünfminütige Monologe über das Menschsein des Roboters und das Maschinensein des Menschen inklusive Descartes Zitaten eingebaut werden, andererseits ist Ghost in the Shell 2 wie schon sein Vorgängerfilm so, dass ich mir irgendwann denke: I don’t care fuck at all, weil ich keine Ahnung habe, was gerade passiert. Technisch ist das natürlich auf allerhöchstem Niveau, doch BladeRunner hat das Thema vor 25 Jahren schon einmal besser abgehandelt.
Christian Ihle