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Lá Par Force

Work Ethic

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“Work Ethic“ - mit Sicherheit passt dieser Titel im Moment auf keine Band so gut wie auf die vier Regensburger (siehe Interview-Link unten). Mit ‚Dancing In The Dark’ haben die Oberpfälzer dann auch ihr eigenes Label und sind somit unabhängig von Management, Booking-Agenten und anderen Geschwüren. Hier wird die DIY-Philosphie noch gelebt und transportiert, während sie andernorts als hippe Etikette zur Schau getragen wird.
Aber zurück zur Musik: Streng genommen ist „Work Ethic“ kein neues Album, neben fünf neuen Titeln hat man nämlich noch ein Live-Mitschnitt aus dem Backstage draufgepackt. Wer den grandiosen Vorgänger „Fallen Leaves“ also verpasst hat, bekommt hier noch einmal die Quintessenz in guter Soundqualität präsentiert. 
Aber irgendwie ist „Work Ethic“ doch ein neues Album, denn der Sound hat sich leicht ge-wandelt: Während auf „Fallen Leaves“ der vertrackte Gitarrensound zwischen Indie-Rock und Post-Punk im Vordergrund stand und durch die genialen Vocals von Sängerin Christina Hoidn perfekt in Szene gesetzt wurden, wildert man bei den fünf neuen Tracks vermehrt in poppigen Gefilden. Und auch so haben sich die Songstrukturen etwas verändert: Neu ist die eher zurückhaltende rhythmuslastigere Instrumentierung, wodurch die Stimme von Christina noch mehr in den Mittelpunkt rückt. Perfekt gelungen in dem bedächtigen „Carbon Monoxide“, bei dem sich zu den betörend unaufdringlichen Gesang geschickt die Backvocals gesellen. Ein wahrer Knaller und neuer Lieblingssong ist aber ohne Zweifel „You Can Burn Them“: Ganz neue Töne werden da angeschlagen, vor allem die fast „spoken words“-artigen Vocals von Christina Hoidn prägen dieses Low-Fi-Spektakel in Dunkelbunt. Dazu gesellt sich die hervorragende Schlagzeug-Arbeit, die live noch viel intensiver und durchdringender wirkt als auf dem Silberling.
Und so sind für mich gerade die letzten drei der neuen Songs ein schöner Schritt in eine neue, richtige Richtung - denn selten haben Lá Par Force mehr mitgerissen als hier. 

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 52:58 / Rock

Bastian Streitberger

Lá Par Force im Interview und live - hier...


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