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Seether
Karma and Effect
Schlappe fünf Punkte hatten die südafrikanischen Grungerocker von Seether mit dem letztjährigen Re-Release ihres Debüts "Disclaimer" von sellfish.de bekommen. Zu wenig eigene Akzente sowie mangelnde Intensität waren damals (nicht nur) unsere Kritikpunkte an dem an sich recht bekömmlichen Album. Das Label allerdings scheint weiterhin unbesonnen an seine Schützlinge zu glauben. Was wohl kaum auf die Kreativität der vier Musiker zurückzuführen sein dürfte. Eher schon auf die Tatsache, dass der kommerzielle Erfolg des Vorgängers dank der Kollaboration mit Evanescence-Engelchen Amy Lee und der daraus resultierenden Single-Auskopplung "Broken" gewährleistet war. Derartiges ist auf "Karma and Effect" - dem jüngst erschienenen zweiten Longplayer von Seether - nicht zu hören. Die 14 Tracks können so den bisher hinterlassenen, etwas blassen Eindruck auch nicht verbessern. Im Gegenteil: Die stimmliche Nähe von Sänger Shaun Morgan zu Sängern wie Eddie Vedder und ähnlichen, sowie ein erschreckend uninspiriertes Songwriting ließen mittlerweile eher auf eine begabtere Cover-Band schließen. Wäre da nicht das wohl abermals recht fette Budget der Company im Hintergrund: So erstrahlt "Karma and Effect" nämlich in oberfetter Hochglanzproduktion von Bob Marlette. Und mit den gelegentlichen Nu-Metal-Zugeständnissen ("Diseased") sowie ein paar eingängigen Refrain dürfte das kommerzielle Komplett-Desaster ein weiteres Mal verhindert werden. Trotzdem: Seether spielen hochpolierten Grungerock durchschnittlichster, ja geradezu unscheinbarer Machart. Nicht weniger - aber eben auch ganz gewiss nicht mehr! Für Fans von Nickleback, Puddle Of Mud, Creed...
/ Spielzeit: 60:54 / Rock
Michael Streitberger
