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Lhama
Meridian
Entschuldige mal, wie gut ist das denn? Lhama spielen überzeugend unaufgeregten Emo-Rock - und das geht so: deutsche Texte, griffiger Gitarrensounds mit melodieschwangeren Refrains aus der Kehle von Henning Winter. Dessen Charakterstimme auf emotionaler Achterbahnfahrt macht dann auch den Unterschied zu so vielen anderen Bands dieses überstrapazierten Genres: Auf „Meridian“ transportieren die Vocals noch unmittelbar die Lyrics - so einfach, so gut.
Sicher, der Opener „Ins Licht“ klingt in den ersten Takten wie die Chart-Gören-Unverschämtheit Tokio Hotel, aber schnell wird klar, dass es sich auf der leider nur 7 Track umfassenden EP (plus sehr gutem Bonus-Track) um reife Songs mit Anspruch handelt. Bestes Beispiel ist wohl der Mini-Hit „Glashaus“, der gut auch in den Radios dieser Nation stattfinden dürfte. Wenn auch die Lyrics gepaart mit den Riffs manchmal eher schwer ins Rollen kommen („Zum Ende“) schaffen die Drei es aber trotzdem wunderbar eingängig-leidenschaftliche Rocksongs für den Seelenfrieden zu schreiben: so geleitet „Weg zum Meer“ mit handgebremster Melancholie zu einem ordentlich rockendem Finish. "Mehr davon!" will man schreien und deshalb gebe ich hier verflixte 7 Punkte mit der Tendenz zu 8 - in der Hoffnung in Zukunft noch mehr von den Jungs zu hören: Thumbs up!
/ Spielzeit: 27:46/ Emo-Rock
Bastian Streitberger
