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Arch Enemy

Doomsday Machine

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Arch Enemy haben sich aufgrund verschiedener Tatsachen einen Eintrag in das Metal-Geschichtsbuch redlich verdient: Da wäre zum Beispiel ihre deutsche Sängerin Angela Gossow, die bei dem Göteborger Melodic-Death-Flaggschiff seit 2001 für (zumindest aus weiblichen Kehlen) noch nicht gehörte, derbe Vocals sorgt. Oder die Wurzeln einiger Mitglieder in den kultigen Carcass; ebenso wie sich Querverweise beispielsweise in Richung Spiritual Beggars so wie viele andere Projekte mehr ziehen lassen. Nach der zwischenzeitlich eingeschobenen "Dead Eyes See No Future" EP nun also der neue, mittlerweile sechste Longplayer der überaus erfolgreichen Formation. Das Intro "Entering the Machine" stimmt dann auch gleich eindrucksvoll auf das ein, was da kommen mag. Und das ist einmal mehr treibender, technisch einwandfrei gespielter, eingängiger Melodic Death, der von Andy Sneap wieder druckvoll auf den Punkt gebracht wurde. Die erhoffte Euphorie mag sich irgendwie aber dennoch nicht einstellen. Doch auch wenn das Songwriting diesmal mit dem Hitfeuerwerk der beiden Vorgänger nicht ganz mithalten kann: Arch Enemy finden sich zumindest hinsichtlich ihrer Besetzung auf dem absoluten Höhepunkt. Die (stets songdienliche) Gitarrenarbeit der beiden Amott-Brüder ist über jeden Zweifel erhaben, Bassist Sharlee D'Angelo gehört nicht umsonst zu den Größen der Szene und Schlagzeuger Daniel Erlandsson steht seinen prominenten Mitstreitern in nichts nach. Tracks wie "Nemesis" oder das (englisch gesungene) "Machtkampf" sind zwar nicht eben einfallsreich geraten, bleiben dafür aber auf Anhieb im Ohr hängen und dürften live nicht nur in den vorderen Reihen für bangende Köpfe sorgen. Fazit: Dass die Kombination aus Härte und Harmonie nirgendwo eindrucksvoller - in diesem besonderen Fall auch kurzweiliger - zelebriert wird als in der westschwedischen Großstadt, dürfe hinlänglich bekannt sein. Von daher wird "Doomsday Machine" für Ungläubige sicherlich nicht mehr als ein weiteres Metalalbum sein; Genrefreunde werden sich an dem Werk dagegen nur schwerlich satt hören können.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:06 / Melodic-Death

Michael Streitberger


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