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Mad X-Ray

Fire Action

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Während man beim sanften „In the morning“ irgendwo in den Siebzigern schwebt und trotz leicht melancholischem Fluß viele psychedelisch bunte Farben wahrnimmt (so ähnlich könnte sich die Zeit angefühlt haben), kann ein punkig-alternatives Stück wie „Motorest“ die Befindlichkeit rasend schnell in die Wohnzimmer und Garagen von vor zehn bis sagen wir mal fast zwanzig Jahren versetzen. Kaum angekommen, verwirrt den geneigten Zuhörer dann aber mal zwischendrin mindestens ein Stilelement, das der jeweiligen ungefähren Zeitschiene weniger entspricht. Im Grunde müsste man bei der musikalischen Vielfalt darauf bestehen, jedes Lied einzeln zu betrachten. Irre, umherwandernde Röntgenstrahlen durchleuchten eben viele Soundstrukturen. Schade ist, dass die ausbaufähige Stimmen ob der Komplexität des klanglichen Werks stellenweise fast ins Hintertreffen gerät bzw. geraten - a bit more vicious, please… Was am meisten überraschen konnte, war das hymnisch-epische, instrumentale „Before Sunset“. Völlig außerhalb des restlichen Albums befindet es sich nicht, auch wenn eine Augenbraue weit hochwanderte – es ist in diesem von Mad X-Ray selbst als Ansammlung von einzelnen Filmen bezeichneten Werk der kompromisslose, rätselhafte und treibende Schlusspunkt.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:49 / Noiserock

Verena Bäumler


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