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Iron & Wine / Calexico

In the Reins

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Die Zusammenarbeit zweier großer Songschreiber-Epigonen ist endlich veröffentlicht: Sam Beam und Joey Burns. Sagt nicht so viel? Aber Iron & Wine und Calexico!? Zumindest Calexico haben in Deutschland mächtig viele Herzen gewonnen. Ihr letztes Album "Feast of Wire" war die perfekte Mischung aus Salsa, Americana, Folk, ROck und alles weitere rootsige, das man irgendwie am staubigen Wegesrand aufsammeln konnte. Und auch Iron & Wine konnten mit ihrem letztem Album "Our endless outnumbered days" mächtig punkten. Jetzt also die Symbiose aus mexikanischer Romantik und ostamerikanischer Verhaltenheit. In the Reins ist ein Minialbum, bestehend aus 7 Songs, die jene Stärken bündeln und verschmelzen, die beide Künstlerpole so unnachahmlich machen. Wobei Sam Beam bei all den Slide-Gitarren und Trompeten doch etwas das Nachsehen hat. "He lays in the reins" ist neben "Dead Man's Will" das beste Stück und zeigt die Stärken beider Bands bis ins Detail. Auf der einen Seite Sam Beams eindringliche, fast betende Stimme, auf der anderen Seite Calexico, die sich im Grunde genauso anhören wie auf Feast of Wire (was ja um Himmelswillen nichts schlechtes ist).
Leider gewinnen, falls man das überhaupt so nennen darf, Calexico bei dem Rest der Stücke. Warum leider? Weil sie diesmal noch einen Schlag mehr Countryromantik dazugelegt haben. Und dafür bin zumindest ich noch nicht alt genug. Bleibt also im großen und Ganzen ein netter Versuch, der den Respekt der Künstler voreinander verdeutlich, aber noch eine Menge mehr Potenzial in sich trägt. Ob das allerdings ausgeschöpft werden wird, ist fraglich. Schließlich hat es eine Ewigkeit gedauert, bis diese Kollaboration überhaupt entstanden ist. Bleibt zu hoffen, dass beide zusammen auf Tour kommen. Bis dahin dürfte das Minialbum gewachsen sein.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 27:44 / Folk-Americana-Salsa Symbiose


Robert Heldner


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