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Jem

Finally Woken

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Jem heißt mit Nachnamen Griffiths, stammt aus Wales und legt mit "Finally Woken" ihr Album-Debüt vor. Dabei hat die junge Künstlerin schon vorher einige Spuren im Musikgeschäft hinterlassen; beispielsweise als Co-Songwriterin auf einem Track des letzten Madonna-Albums. Ihre eigenen Demos rutschten ebenfalls schnell in die Rotation diverser US-Radiostationen - und Stück für Stück meldeten auch die Talent-Scouts der großen Plattenfirmen Interesse an. Dave Matthews Label ATO bekam schließlich den Zuschlag, hierzulande aber kommen die elf Tracks sogar noch eine Nummer größer an den Start. Das Cover der CD erinnert zwar eher an eine Jazz-Veröffentlichung, musikalisch haben wir es jedoch eigentlich mit einer Singer-Songwriterin zu tun. Dennoch hebt sich "Finally Woken" aus dem heraus, was so allmonatlich unter dieser Banner erscheint. Denn der unbestreitbare Reiz von "Finally woken" rührt neben der angenehmen Stimme der Protagonistin auch von der elektronischen Basis ihrer Kompositionen. Doch während die meisten Arrangements durchaus liebevoll geraten sind (die erste Single "They" basiert auf dem Sample eines Bach-Präludiums), ragen die Beats leider nur selten wirklich aus dem Durchschnitt heraus. Dennoch: Jems New Yorker Co-Produzent Yoad Nevo hat seine Wurzeln im HipHop und findet meistens einen zündenden Weg das Material zwischen Pop, TripHop und Rock zu verpacken. Allein wenn in "Come on Closer" ein etwas lieblos gesampletes E-Gitarre-Riff das Fundament darstellt, macht sich zwischenzeitlich auch Ernüchterung breit. Spätestens beim dezent an Portishead gemahnenden "Missing you" hat Jem den Hörer aber wieder in der Hand. Fazit: Entstanden über weite Teile im Schlafzimmer ihrer Londoner Wohnung schuf Miss Griffiths ein Debüt, welches dank vieler interessanter Ideen, eingängiger Melodien und stilvoller Zusammensetzung neugierig auf die weiteren Stationen ihrer Karriere macht.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:59 / Triprock

Michael Streitberger


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