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Elbow

Leaders of the free World

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Wo man beim Anblick des Covers und dem Albumtitel noch vermuten könnte, Elbow seien jetzt unter die Globalisierungsgegner und Bush-Hasser gegangen, da eröffnet einem der Blick ins Booklet, wie so oft, eine ganz andere Seite. Schon „Station Approach“, der Opener dieses schönen Albums, macht deutlich, worum es inhaltlich geht. Nämlich um die gute alte Liebe und das Nachhausekommen. „Coming home i feel like i designed these buildings I walk by”. Das ist nicht nur herzerwärmend, das läßt einen auch auf eine Form von Optimismus hoffen; einen, der nicht künstlich erschaffen auf Verkaufszahlen schielt. Ganz so ist es dann doch nicht. Elbow sind noch immer Herrscher der klaffenden Wunden. „Picky Bugger“ ist eine diese Wunden. Das Salz, das hineigestreut wird, ist die sich auf dem Hintergrund hineindrängende, sich überschlagende Stimme Guy Garvey’s. Das ganze ist große Indie-Rockmusik, hymnisch an Stellen, an denen es angebracht ist, verhalten dort, wo nur Verhaltenheit eine allzu pathetische Überschwenglichkeit verhindert.
„Leaders of the free World“ ist ein Album, das wie ein Pendel die Eckpunkte einer Band auslotet, die sowohl die Ruhe, Stille, als auch die explodierende Kraft der Musik so verinnerlicht hat, dass man nur Staunen kann. Und dennoch: am Ende des Album sackt alles etwas ein. „The Everthere“ und „My very Best“ sind zwar wunderschöne Liebeslieder. Im Vergleich zum Rest des Albums aber einfach zu schwach.
Die größten Momente liefern Ebow, wenn die Snare knallt und der Gesang und die Gitarre glasklar die Stille durchbrechen, wenn alles produktionstechnisch so schneidig ist, als habe man in einem übertrieben teuren Studio eingemietet (was man nicht hat, „The Big Room“ in den Blue-Print Studio ist solide, nicht übertrieben, auch wenn es der Name nicht andeutet).
Manchester hat also eine weitere Spitzenband, die mit diesem Album auch in Deutschland Erfolg verdient hat (und mit Sicherheit bekommen wird, wenn alles mit rechten Dingen zugeht). Jetzt muss alles nur noch auf Live-Qualitäten gesprüft werden ... Solange 8 Punkte

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:32 / ausufernde Popmusik

Robert Heldner


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