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Against Me!

Searching For A Former Clarity

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Auch wenn man schon nach den ersten zehn Sekunden des Albums weiß, mit wem man es zu tun hat: Es bleibt alles anders im Lager dieser Nonstop-Touring-Band. Und wenn das Info dann von "heart-felt music" spricht, gibt es für einen solchen Volltreffer nicht einmal eine adäquate deutsche Übersetzung. Dabei ist es schlicht dieses eine Attribut, welches bei den 14 tollen neuen Songs den klaren Bezug zur Against Me!-Vergangenheit herstellt. Für die Verhältnisse von Tom, Warren, James und Andrew jedenfalls besitzt "Searching for a former clarity" schonmal eine grandios ausnehmend lange Spielzeit. Dafür hat man diesmal am typischen Sound etwas gebügelt. Doch bis hier etwas wirklich glattes entstehen würde, wäre es noch ein weiter Weg. Produzenten-Goldhändchen J Robbins (Jawbox) packte die treibenden Rohdiamanten dagegen in ein herrlich organisches Gewand. Dass die reinen Rock- und Singer-Songwriter Anteile (z. B. in "How Long") nach wie vor höher als bei sämtlichen Labelkollegen ausfallen, gehört neben der charakteristischen Stimme von Mister Gabel dagegen nach wie vor zu den Trademarks dieser eigenwilligen Band. Und auch die Instrumentalarbeit will so gar nicht in Punk-Klischees passen. Beispielsweise im enorm mitreißenden "Unprotected sex with multiple partners". Oder dem Mitgröhl-Opener "Miami", bei dem man von einem Bläsersatz in Ekstase versetzt wird. Im Verlauf von "Searching..." gibt es dann unter anderem noch female vocals sowie (natürlich) einen rockenden Ohrwurmrefrain nach dem anderen. Apropos rocken: Selbiges tut diese Band sogar, wenn sie die Gitarren gar nicht eingestöpselt hat - wie man an einigen Stellen eindrucksvoll beweist! Außerdem schreiben Against Me! nach wie vor die besten Lyrics in Gainesville, wenn nicht sogar ganz Florida. Als Beispiel sei nur die grandiose Hymne auf die US-Außenministerin, "From her lips to God's Ears (The Energizer)", gennant. Meine Herren, es wird Zeit... jetzt bitte ganz, ganz groß werden!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 47:15 / Punkrock

Michael Streitberger


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