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Zero In On

The Oblivion Fair

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Diese Schweizer… schon wieder was Neues aus der Käsetheke - und diesmal in ganz anders: ZERO IN ON sind zwar Rock, aber irgendwie auch nicht...

Das schweizerische Trio wandelt nämlich auf eher dunklen Pfaden, in ihrem ganz eigenen Sound erinnern sie dabei entfernt an Placebo und andere Düster-Macher. Während aber Placebo und Konsorten eher poppig und elektronisch daherkommen, ziehen Zero In On unter Kombination von verschiedensten Einflüssen mit opulentem Rock in den Bann. Charakteristisch ist dabei der kraftvoll bis betörende Gitarren- und Drumteppich den Sänger Elias Bertini mit seiner ausgeprägten Stimme gekonnt zu einem dichten Strudel aus Mystik, Melancholie und Rockabgründen zu verstricken weiß. Mal rockig geradeaus wie in „The Light Devides Me“, mal zurückgezogen und poetisch („19“) oder melancholisch berauschend wie in „Fucking Souls“ - die Drei aus der italienischen Schweiz haben sich ihren eigenen, charakteristischen Sound geschaffen. Stark beeinflusst wird diese Klangfarbe von Sänger und Gitarrist Elias, der viele Jahre lang Klavier und klassische Gitarre studiert hatte, bevor er 2002 Zero In On komplett hatte und damit wohl seine Bestimmung gefunden hatte. So wundert es auch nicht, dass sich teilweise klassische Musikelemente wie Piano („Novel“) und Mandoline unter den Sound mischen, im Info-Sheet treffenderweise als „experimental Classic“ genannt. Gerade genug um den melancholischen, dunklen Rock zu unterstreichen und zu wenig um in die peinliche Gothic-Rock-Schublade gestopft zu werden.

Und so ist „The Oblivion Fair“ ein gelungenes Debüt: technisch gesehen innovativ und abwechslungsreich - viel wichtiger aber noch dessen Wirkung: Melancholie mit Anspruch und ungewohnter Dynamik.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 57:38 / Rock

Bastian Streitberger


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