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Bloodhound Gang

Hefty Fine

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Nach fünf Jahren “Kreativpause” sind sie also wieder zurück: die Bloodhound Gang. Und wer sie schon vergessen haben sollte, dem seien sie noch einmal kurz ins Gedächtnis zurückgerufen. Mit „Hits“ wie „Bad Touch“ oder „Chasey Lane“ zu ... ähm .... Weltruhm gelangt. Und mit Hits wie „I wish i was queer...“ und „Your only friends are make believe“ wurde sogar meine Pubertät von ihrem zweifelhaften Charme und Humor begleitet. Und ja, das war lange vor „Hooray for Boobies“!
„Hefty Fine“ hat natürlich wieder den bissigen, abwegigen Charme, den fünf High-School-Idioten eben haben. Bloß wirkt das ganze noch viel lächerlicher, weil sie eben keine High-School-Schüler mehr sind. Die 30 dürften alle überschritten haben. Trotzdem schafft es Jimmy Pop Ali immernoch den Klassenclown zu geben. Noch immer geht es um Fäkalien, Fürze, Durchfall und Titten. Wer etwas anderes erwartet hatte, der ist, mit verlaubt, selber ein Idiot.
Wie also an dieses Album herangehen? Vielleicht mit Pragmatismus: über die Jahre ist die Bloodhound Gang immer schlechter geworden. War „One Fierce Beer Coaster“ noch genau das punkige Crossover Spaß-Album, das die Neunziger brauchten, verhielt es sich mit „Hooray for Boobies“ schon wesentlich abgehalfterter: der Charme ging spätestens dann flöten, als sich „Bad Touch“ durch die Discos der Republik wurstete. Und jetzt, „Hefty Fine“, das wirkt schon fast antiquiert. Gut, musikalisch versiert waren die Ami-Jungs ja noch nie, und den Dilettantismus so ad absurdum zu führen, das hat was. Aber mal ehrlich: kann jemand wirklich noch die ausgemusterten Limp Bizkit Riffs und New Metal Sounds ertragen? Auch mit den elektronischen Anleihen verhält es sich nicht anders. Nur wenn sie straighten Punk spielen, da sind sie wieder das, was sie mal waren: Hornochsen, liebenswert, knuffig fast in ihrer Ungehobeltheit. Und zum mitgrölen animierend. Leider sind diese Momente selten („Ralph Wiggum“, „Pennsylvania“, „F.U.C.K.“). Der Rest ist unerträglich. Auch wenn das alles ja „gar nicht ernstgemeint“ ist.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:47 / Crossover

Robert Heldner


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