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Aiden

Nightmare Anatomy

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Fangen wir mal mit dem Offensichtlichen an - manch einer könnte es auch Klischees nennen: Fünf blutjunge Jungs mit Gel in den Haaren, schwarz lackierten Fingernägeln, Make-Up und Netzhemden. Hört sich schwer nach Standard-Punkrock-Boys und den Cousins von Good Charlotte an, und so ganz falsch liegt man da nicht: „Moderner Punkrock“ wird einem da versprochen - so könnte man es auch nennen. Schön auch, dass sie sich im Booklet neben ihrer Familie und Zeug auch bei ihren Piercing- und Tattoo-Studios bedanken. Ist ja auch ganz wichtig. Gut, mal weg mit den Marketing-Klischees und Style-Fragen. Denn abgesehen davon machen Aiden wirklich guten Punkrock, stark beeinflusst von Post-Hardcore, Metal und ein bisschen Goth-Rock. Im Fahrtwind von Silverstein haben sich die fünf Jungs aus Seattle bereits mit ihrem DIY-Debüt „Our Gangs Dark Oath“ in der Szene einen guten Namen gemacht. Das Nachfolgeralbum „Nightmare Anatomy“ wurde dann wie der Vorgänger schon Steve Carter produziert, und nachdem ein guter Teil der Band fertig mit der High School war, ging es auch gleich auf Tour. Diesen Herbst begleiten sie passenderweise Silverstein und Hawthorne Heights auf der „Never Sleep Again Tour“. Aber zurück zur Musik: Fern ab all dieser Faktoren bietet „Nightmare Anatomy“ eine gute Sammlung von Punkrock-Songs, melodisch-düster mit gepflegten Ausbrüchen und energiegeladenem Sound irgendwo zwischen Silverstein und AFI. Trotzdem müssen Aiden noch beweisen, dass sie mehr als eine der aktuellen Glam-Bands sind (die Matt von No Use For A Name im Interview mit Sellfish beklagt hat) und neben ihrem Styling/Marketing-Berater auch durch ihre Musik glänzen können. Zu wünschen wäre es.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:17 / Glam-Punkrock

Bastian Streitberger


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