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Coalfield, The

Vamonos Loco

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"Fire and desire" eröffnet den nach vierjähriger Abstinenz veröffentlichten zweiten Longplayer von The Coalfield stilecht: Feuer und Hingabe sind es, welche die Rockshow der sechs Herren prägt. Denn ja, "Vamonos Loco" ist trotz der bandeigenen Vergangenheit unter der Bannner "Rockmusik" anzusiedeln. Und klingt mit jedem Anlauf überzeugender. The Coalfield fanden den Mut, den Stil ihres Debüts "Transmitter" gepflegt über den Haufen zu werfen. Mit den dezenten Keyboard-Parts von dem zwischenzeitlich ins Line-Up gerutschten Nils Kempen wird der treibende Sound des Quintetts geschickt angereichert und klingt zudem eine ganze Ecke tanzbarer - schade, dass sich der gute mittlerweile schon wieder verabschiedet hat. Egal, die in Spanien entstandenen Aufnahmen von "Vamonos Loco" profitieren immens von den eingestreuten Tastenspielereien, kommen aber dennoch sehr kompakt und druckvoll aus den Boxen. Stellvertretend darf das hitverdächtige "It's this" genannt werden, welches konsequenter weise gleich als Single ausgekoppelt wurde und sich durchaus Airplay-Chancen errechnen darf. Denn was sich hier frech zwischen Billy Talent (hört euch "Ironic Punch" an), Beatsteaks und Hot Hot Heat breit macht, hat das Potential - bei den momentan günstigen Bedingungen für harte Musik - ordentlich Rückenwind zu bekommen. Und auch wenn noch nicht alles wirklich zündet, jede Songidee ausgereift ist: Die norddeutsche Formation umschifft auf ihrem Zweitwerk elegant Emo-Screamo-Standards, setzt stattdessen auf stilistische Offenheit und kann sich so als relevante Kraft im einheimischen Undergroud-Rock-Zirkus etablieren.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:46 / Emocore

Michael Streitberger


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