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Celest

Take It In Your Stride

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Ich, als jemand der sich beruflich damit teilweise beschäftigt, hab schon immer gesagt: Einwanderung tut Deutschland gut! Nein, das wird jetzt kein politisch-demografischs Manifest, sondern eine Feststellung, dass Ollie Purcell uns einen guten Dienst erwiesen hat, als er von Dublin nach München übersiedelte und eine Band gründete. Der Ire ist nämlich Sänger und Bandleader von Celest, einer Band die nach ihrer ersten EP „See Through Me“ jetzt ihren ersten Longplayer veröffentlicht hat. Und einen richtig guten: „Take It In Your Stride“ überzeugt durch soliden Indie-Rock in leichtem Pop-Gewand und mit apart durchsickernden Melodien. Entscheidend beeinflusst wird der Sound durch zwei Gitarren, unaufgeregten Vocals und einem dicken Bündel voller guter Song-Ideen. So einfach und auch so gut, der Opener „A Child´s Mind“ beweist das mehr als eindrucksvoll. Die zahlreich eingestreuten Backing Vocals verleihen den poppig-eingängigen Melodien den warmen und satten Sound, der auch über die gesamte Scheibe gehalten wird. Erste Anwärter auf Lieblingssongs sind dabei Tracks in denen die Stimme von Veronika Hillebrand als zusätzliche Farbe für Entzücken sorgt, aber auch alleine kann der Herr von der kalten Insel überzeugen. „Crystallized“, einer der besten Tracks und unbedingter Anspieltipp, vereint aber beides und wird in meine (zugegeben recht lange) Liste von Badewannen-Wohlfühl-Songs eingehen. Trotz der stellenweise leicht entrückt, fast emotionslos wirkenden Vocals gehen die Songs ans Herz. Tatsächlich auch mal in Up-Tempo mit dem Hang zum Rocken („Sixteen“) oder Rollen („Social Animosity“), der Kern der Songs bleibt aber doch der Sinn für harmonische und eingängige Rock-Songs. Mit ein bisschen Pop - halt was für´s Herz.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:08 / Rock

Bastian Streitberger


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