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Atomic
Wonderland Boulevard
Endlich! Endlich ist es da. Das erste Album von Atomic. Längst überfällig war das, nach der EP „The Big Issue“ von 2002 und ausdauerndem Touren, welches die Bayern bis ins Vorprogramm von Paul Weller und Tomte und sogar bis nach England brachte. „Wonderland Boulevard“ heißt es und erscheint auf dem Münchner Label Redwinetunes. Irgendwo zwischen 60ies-Beat und Britpop kann man das Debüt der fünf jungen Herren einordnen und besonders aus ihrer Liebe zu Oasis machen Atomic auf ihrem Album kein Geheimnis. Wo soll es aber auch enden, wenn die beiden Köpfe der Band Thomas und Rainer Marschel Brüder sind und für Gesang und Gitarre zuständig sind. Über Skandale und Faustkämpfe hat man bei den beiden allerdings noch nichts gehört, dafür umso mehr wunderbare Songs mit eingängigen Refrains und tollen Harmoniebögen. Das fängt beim fulminanten „(You’re) A Shining Star“ an und hört erst wieder bei „The Jam Out“ auf. Stromgitarren, die mit einer unglaublichen Dringlichkeit in die Beine gehen und dabei so viel Popappeal besitzen. Frischer, unverbrauchter Gesang, der eine Hymne nach der nächsten vorträgt und absoluten Ohrwurmcharakter inne hat. „Being For The Arrival Of The Maharaja Sailor (Part 2)“ ist da ein gutes Beispiel, genauso wie “Sweetest Symphony” oder eben der bereits erwähnte Opener. Mal ganz lässig und vielen Zweitstimmen-singalongs in bester Beach Boys-Manier wie bei „Monkey Fingers“ oder das volle Balladenpaket mit Streichern und Akustikgitarre („The Shelter“). Ganz schön dick aufgetragen? Natürlich, es geht hier um Pop und was für welchen… Zehn Songs und kein Ausfall dabei. Einzig allein das Smiths-Cover „Girlfriend In A Coma“ tanzt etwas aus der Reihe und unterbricht den Fluss des Albums. Geschmack beweist es aber natürlich und so steht am Ende der überzeugende Gesamteindruck. Zehn Songs wie am Schnürchen. Atomic sollen verdammt noch mal groß werden! Was Mando Diao machen, können Atomic schon längst!
/ Spielzeit 32:43 / Pop
Sebastian Gloser
