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Frankenreiter, Donavon

Donavon Frankenreiter

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Donavon Frankenreiter ist sowas wie der Surf-Klon Jack Johnsons. Der auch Musik macht. Und auch so klingt. Genauso! Soweit, so plakativ. Tatsächlich ist Donavon Frankenreiter noch ein Stück lässiger, noch ein Stück simppler gestrickt als JJ. Das muss per se kein Nachteil sein. Wenn man allerdings so sehr von Johnson prfitiert (profitieren will?), dass man ihn sogar auf seinem Album mitspielen läßt, muss die Frage gestattet sein, wo denn bei all den Gemeinsamkeiten da noch die Unterschiede liegen. Wahrscheinlich ist es die Affinität zu einem musikalischen Genre, das in der Tradition schwarzer Künstler steht. Otis Redding, Bobby Womack, manchmal zeigt sogar Stevie Wonder sein Gesicht.Das alles vermengt mit dem Westküsten-Popaapeal der 70er Jahre und der traditionellen Singer/Songwriter-Kunst ergibt kein schlechtes Referenz-sammelsurium. Tatsächlich krankt das Album auch weniger an seiner Instrumentierung, sondern vielmehr an seiner so belanglosen Gelassenheit, dass sich die Musik von selbst als Hintergrundgedudel einstellt. Perfekt geeignet für den Hausputz, zum Rasen mähen oder Hawaii-Toast backen. Außerdem regt es mich als traditionell missmustigen und misstrauischen Deutschen unheimlich auf, mit welcher Penetranz Donavon Frankenreiter von der Freiheit, der Sonne, schlicht: der Gelassenheit, singt. Surfmusik mutet hier, wo der Winter naht, seltsam surreal an. Hat aber eben auch seine Berechtigung. Jetzt können 23jährige Studentinnen ihre Badewannenpartys wenigstens mit der passenden Musik ausstatten. Schon allein weil Donavon Frankenreiter mir dieses Bild in den kopf pflanzt, sei ihm gedankt.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:01 / 60s-Pop

Robert Heldner


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