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Western Addiction

Cognicide

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Ich war wirklich neugierig, wie Fatwreck die Lücke füllen wollte, die Rise Against mit ihrem Abgang zum achso bösen Major „Geffen“ gerissen hatte. Western Addiction lautet die Antwort, und die kann sich verdammt noch mal sehen lassen. Aber bitte von vorne: Bereits 2003 haben die vier Jungens (die übrigens alle bei Fatwreck arbeiten und sich so auch gefunden haben) ihre 7“ „Remember To Dismember“ auf Fat veröffentlicht, bevor sie ein Jahr später eine Split-EP mit den New Mexican Disaster Squad auf No Idea Records herausbrachten. Mit „Cognicide“ folgt nun das erste richtige Album der Vier aus San Francisco, die mit „When A Good Friend Attacks“ auch auf dem Protect-Sampler „A Benefit For The National Association To Protect Children“ vertreten sind. Musikalisch gesehen treten Western Addiciton dabei offene Türen ein: Denn auf den zwölf Songs wird endlich wieder die urtypische Mischung aus Punk und Hardcore zelebriert - ohne Kompromiss, nicht mehr und nicht weniger. Charakteristisch sind die aggressiven Gitarren- und Bassläufe, mächtig unter Dampf gesetzt durch die Vocals von Sänger Jason Hall. So treffen auf „Cognicide“ dreckige Streetpunk-Elemente aus frühen Jahren auf old-fashioned Hardcore-Stilistik. Dementsprechend brennt auch der Baum, allerdings können oder wollen die Tracks trotz des Sounds, der einen hohen Wiedererkennungswert besitzt, nicht lange im Gedächtnis kreisen: Roh und direkt fliegt einem das simple aber melodische Gerüst aus Shouts, Refrains und Backvocals um die Ohren, das live bestimmt noch eine Stufe mehr zünden dürfte. Als Nachfolge-Band von Rise Against treten Western Addiction zwar in große Fußstapfen, aber glücklicherweise lassen sich ja Äpfel und Birnen nicht vergleichen. Denn „Cognicide“ ist ein arschtretendes Debüt mit einer ganz eigenen Dynamik, oder besser ausgedrückt: 12 Songs in 22 Minuten. Noch Fragen?

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 21:39 / Hardcore/Punk

Bastian Streitberger


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