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Bear Quartet, The
Angry Brigade
Das Bear Quartet gehört zu dem überraschend kleinen Teil der schwedischen Independent-Szene, der es zwar in der Heimat zu größeren Erfolgen brachte, außerhalb skandinavischer Gefilde aber noch nicht wirklich in Erscheinung treten konnte. Und das trotz einer bald 15-jährigen Geschichte, in welcher man es zu einem Sack voller EPs und Alben sowie Vorbildcharakter für einige kommerziell deutlich erfolgreichere Formationen schaffte. Umso schöner, dass dank der Labels A Westside Fabrication bzw. Decoder Records die Musik des Bear Quartet, wenn auch mit einiger Verspätung, endlich bei uns verfügbar gemacht wird. Ihr immer noch aktuelles Werk "Angry Brigade" nämlich, welches hierzulande am kommenden Freitag erscheint, schließt die Lücke zwischen aktuellen Starmarket, Laakso und insbesondere Isolation Years formschön. Letztere kommen besonders deswegen schnell in den Sinn, weil die Vocals von Sänger Mattias Alkberg (...was für ein Name!) recht ähnlich ausfallen. Eine gute halbe Stunde lang punktet das Beart Quartet mit melancholischem Indie-Folk-Rock, der nicht immer gefällig sein muss, sondern dank einiger Ecken und Kanten ("Just locals") alles andere als glattgebügelt wirkt. Die typisch nordische Stimmung, die ich an oben genannten Bands so liebe, wird auf "Angry Brigade" zelebriert wie auf keinem zweiten Werk dieses Jahr. Enthalten sind zwei Handvoll herrlich-eigenwilliger Ohrwürmer, die sich sogar ein Mini-Sample von Dead Kennedys "Nazi Punks Fuck Off" erlauben ("Mvh Contempt"). Besonders hervorheben möchte ich zudem den herzzereißenden Opener "Put me back together" sowie das augenzwinkernd-beschwingte "Ask me don't axe me". Anfang November steht so endlich fest: Der Fünfer aus Lulea hat mit diesen (eigentlich bereits 2003 entstandenen) Aufnahmen das optimale Album für den schönsten Herbst seit Jahren geschaffen.
/ Spielzeit: 32:43 / Independent
Michael Streitberger
