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Stockyard Stoics

Catastrophe

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Die Stockyard Stoics genießen hierzulande noch absoluten Underground-Status. Und das, obwohl sich in ihren Reihen mit ehemaligen MDC-, Leftover Crack- und F-Minus-Musikern durchaus ein paar alte Recken befinden. Nach dem veritablen, selbstbetitelten Debüt vom letzten Jahr erscheint nun auch das Zweitwerk der New Yorker als Lizensierung des Nürnberger MSM1279 Labels. Der Sound bleibt quasi unverändert: Rancid blitzen an allen Ecken und Enden durch, besonders die Vocals von Bassist und Sänger Joe Piglet erinnern abermals an die ehemaligen Operation Ivy. Wobei es hier praktisch keine Ska- oder Reggae-Beats zu hören gibt, sondern beinahe durchgehend straight nach vorne gerockt wird. Unter anderem ihr hohes Energielevel, dessen Herkunft klar im Hardcore liegen düfte, in Kombination mit dem herrlich schmutzigen Sound sind es schließlich, was die Stockyard Stoics aus dem Gros ähnlicher Acts so positiv hervorhebt. Natürlich dürften auch The Clash maßgeblichen Einfluss auf den Sound des Vierers aus Brooklyn ausgeübt haben; so manche der ohrwurmverdächtigen Melodiebögen hier jedenfalls hätten auch Joe Strummer gut zu Gesicht gestanden. Letzten Endes besticht das Album nun eben nicht durch herausragende individuelle Trademarks, sondern vor allen Dingen durch ehrliche Hits, deren Anteil man im Vergleich zum Debüt nochmals deutlich nach oben schrauben konnt. Darunter beispielsweise "The ballad of Maga & Squeaky" oder das starke "Turnpike South", die einfach nur Spaß machen und zudem abermals auch textlich punkten können. "Catastrophe" steckt voll grundsympatischem, authentischem Punkrock, der mit zehn Songs in knapp 27 Minuten nur einfach viel zu kurz ausfällt. Nichtsdestotrotz: Die Stockyard Stoics sind ein ausdrücklicher Tipp für Fans aller in dieser Rezension genannten Bands und sollten besonders auch von Anhängern von Against Me oder Dillinger Four ihre Chance bekommen. Große Klasse!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 26:29 / Punkrock

Michael Streitberger


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