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Ramallah

Kill A Celebrity

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Blood For Blood-Fangemeinde, packt die Baggypants aus! BFB-Frontmann Rob "White Trash" Lind nämlich hat unter dem Namen Ramallah ein neues Projekt gestartet, bei dem er von Unearth-, Sworn Enemy-, Wrecking Crew- und Cold As Life-Mitgliedern unterstützt wird. Das Ergebnis ist jedoch weder lupenreiner Metalcore (wie aufgrund der Mitmusiker zu erwaten wäre) noch der typische Bollo-Hardcore der Bostoner, sondern liegt irgendwo auf halber Strecke dazwischen bzw. daneben. Das fett produzierte Werk knallt dem Hörer zunächst einmal vor allen Dingen thrashige Midtempo-Riffs entgegen, bevor dann mit reichlich Melodien und genrefremden Zutaten jongliert wird. So entstehen derbe Ohrwürmer wie der Titelsong, der geschickt zwischen Life Of Agony, Biohazard und Type O Negative pendelt. Diese Rezeptur wird im Verlauf der 15 Tracks immer wieder abgeändert, verfeinert und schließlich mit den ebenso diskussionswürdigen wie dumpfen Texten von Mister Lind abgeschmeckt. Der Spaßfaktor auf "Kill A Celebrity" jedenfalls ist nicht zu vernachlässigen. Ein paar der stilfremden Elemente haben aber irgendwie eine Art "Handbremsen-Charakter". Sprich: So mancher guter Track wird durch Keyboard-Einsatz, melodische Passagen (es wimmelt hier nur so vor catchy Choruses) und reduziertem Tempo in seinem Fluß arg gebremst. Stellvertretend dafür stehen einige direkte Blood For Blood-Zitate, die in den neuen Soundmantel gepackt wurden. Witzig übrigens, dass Wargasms Rich Stillberg als Gitarrentechniker im Hintergrund gearbeitet hat. Anyway: Ramallah sind eine nette Zwischendurch-Unterhaltung zur Überbrückung der Blood For Blood-Auszeit. Als Ersatz für den original Bostoner Asi-Core reicht "Kill A Celebrity" trotz vieler netter Momente aber nicht aus.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:52 / Hardcore

Michael Streitberger


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