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Two-Star Hotel

s/t

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Eigentlich ist man versucht, Two-Star Hotel in die aktuell gehypte New Wave und Postrock-Schublade zu stecken - und so ganz falsch liegt man da wohl nicht, würde man nicht die Wurzeln der Band kennen: Im Jahr 2000 haben sich die fünf Herren von Two-Star Hotel nämlich aus Mitgliedern von Hard- und Crustcorebands wie Unhinged und Hiatus formiert. Heraus kommt dabei ein sperriger aber durchaus tanzbarer Sound, der aber seine Herkunft nicht ganz offenbaren mag. Charakteristisch für das Dutzend Songs des Debütalbums bleiben nämlich die abgehackten Riffs und die funkig-klebrigen Beats, zu denen sich künstlich unterkühlt wirkende Vocals gesellen. Die ständig lauernden noisy Soundexplorationen und ausschweifende Melodiebögen sorgen nicht gerade für Ruhe und Entspannungsphasen, was das vergnügungssüchtige Volk da draußen Two-Star Hotel wohl danken wird. Schließlich entwickelt die bis dahin eigentlich dröge Mischung aus Postpunk und Indierock erst gepaart mit den funkigen Songstrukturen ihre volle Wirkung. Eingängige Melodien und Refrains finden glücklicherweise noch statt, gehen dabei auch nicht unter sondern dominieren zumeist diese klebrige Mischung aus Wave Rock und den teils recht vordergründig schrammelnden Soundspielereien. Zwar bleibt am Ende der guten halben Stunde keine große Songidee hängen, ihre Schuldigkeit haben die Tracks aber dennoch getan: So ist die selbstbetitelte Scheibe ein feines Rezept gegen die Stimmung da draußen und sorgt mit ihrer dynamisch-spratzelnden Stilverzahnung für kontrollierbare Zuckungen unserer winterstarren Extremitäten.  

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:32 / Dance/Funk/Postrock

Bastian Streitberger


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