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Stereotypes, The

Stereotypes

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Ich liebe Überraschungen - vor allem positive! Die Stereotypes sind eine solche und klingen bei weitem nicht so wie sie heißen. Abgeklärten Rock mit ein wenig Roll haben sich die Fünfe aus Kalifornien auf ihre Flagge geschrieben und präsentieren auf „Stereotypes“ eindrucksvoll ihre Fähigkeit, einfache aber perfekte Rock-Songs zu schreiben. Bereits mit ihrem hochgestochen titulierten Debüt „I“ sorgte man in der heimischen Szene für reichlich Aufregung und auch wenn der Nachfolger „II“ um einiges weniger dreckiger ausfiel, rocken die acht Songs doch im Stile der Strokes oder Stooges. Nur ausgefeilter, mit mehr Gespür für Melodie - aber dafür ohne Rock-Allüren. Ein bisschen Retro - und doch nach vorne gerichtet. Zum Glück hinken also die meisten Vergleiche bzw. Referenz-Bemühungen, denn die Stereotypes sind glaubwürdiger: Mit einfachen und ehrlichen Songs, die ohne selbstverliebte Inszenierung des Refrains auskommen, sondern konsequent die Melodie und die Idee ihrer Songs in den Vordergrund stellen. Die klasse Produktion tut ihr übriges dazu und so bietet „Stereotypes“ acht neue Songs plus drei ihres Debütalbums: Die kommen zumeist hintergründig rotzig daher („I Drink“) oder rocken einfach dynamisch nach vorne („Try Me“, „The Night Before“) und klingen am Ende mit „I Know How“ fast schon wie die neuen alten Songs vom Black Rebel Motorcycle Club. So gelingen den Stereotypes ein Dutzend bodenständiger, mit dem notwendigen Gespür fürs Detail gefertigte Songs - und noch vor Weihnachten eine echte Überraschung. Oder wie ein amerikanischer Kritiker es so simpel-schön formulierte: „The Strokes have great publicists, The Stereotypes have great songs“.
  
Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:29 / Indie/Garage Rock

Bastian Streitberger


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