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Scorefor

Three Chord Symphony

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Ein Schritt vor und eineinhalb zurück: Hatte die junge Formation aus Bad Tölz mit „Just Another Version Of Truth“ (damals noch auf Wolverine Records) noch einen echten Entwicklungsschritt in Vergleich zu ihrem Debütalbum gemacht, so kann man selbiges bei „Three Chord Symphony“ nur bedingt feststellen. Sicher hat der oberbayerische Punkrock noch genügend Melodien um der amerikanischen Junk-Punk-Bewegung zu trotzen - aber die echte Begeisterung mag sich nicht so recht einstellen: Weiterhin Punkrock nach Schema F, zu glatt und ohne Ecken und Kanten. Zwar werden die Refrains zielsicher gesetzt, und auch die Melodien wirken mit den - im Vergleich zum Debütalbum „Leaving The Birdcage“ - nicht mehr ganz so hellen Vocals wirklich eingängig. Aber der echte Ohrwurm will sich nicht einnisten - auch wenn teilweise bis zum bitteren Ende der Chorus niedergespielt wird. Da kommt schnell Eintönigkeit auf, und nicht zuletzt durch die klassischen aber viel zu beliebig gesetzten „ooohs“ & „ahhhs“ geht bald jeglicher Charakter flöten. So scheint das Album einfach um ein paar Songs zu lang geraten zu sein, bergen doch Songs wie „No matter what you do“ oder „The Clock is ringing“ weder Neues noch einen echten Hitmaker. Da können kleine Perlen wie etwa „A simple difficulty“ nur bedingt entschädigen, das in bester No Use For A Name-Manier daher kommt und auch Tony Sly bestens zu Gesicht gestanden hätte. Und somit wären wir wieder beim Punkt Charakter und Entwicklungspotential: Mehr von beidem hätte „Three Chord Symphony“ gut und gerne noch gebrauchen können, dann wäre auch drinnen gewesen was mit dem Titel versprochen wurde.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 47:28 / Punkrock

Bastian Streitberger


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