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No Innocent Victim

To Burn Again

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"Give me the fire to burn again" singen No Innocent Victim im Opener und Titelsong ihres neuen, mittlerweile fünften Albums. Dieses Feuer hat der Herrgott ihnen jedenfalls schonmal gegeben; denn die zwischenzeitlich aufgelösten religiösen Hardcore'ler haben sich wieder zusammengefunden. Allerdings ist man mittlerweile runter vom gemütlichen Victory Records-Wattebausch und backt unter der Banner von Facedown wieder kleinere Brötchen. Dafür hat man sich um zwei ehemalige XDiscipleX AD-Mitglieder verstärkt und trumpft nun als Fünfer heftiger denn je auf. Denn, Überraschung: Im verflixten 13. Jahr legen sie mit "To Burn Again" das bisher intensivste, mitreißendste und abwechslungsreichste Album ihrer Karriere vor. No Innocent Victim verkörpern die New Yorker Hardcore-Schule der Neunziger mit ihrem, durch eine winzige Prise Metal gewürzten old school-Sound wie kaum eine andere Band heute. Beim Hören der 14 Songs kommen einem so immer wieder Helden wie Killing Time in den Sinn, währen Frontmann Jason Moody mit seinem rauhen Organ Lou Koller von Sick Of It All Konkurrenz zu machen scheint. Brecher wie "Life debt" oder "Set apart" liefern da gleich einen perfekten Einstieg. Und wo andere ihre Durchhänger haben, legen die Kalifornier im letzten Drittel der Scheibe sogar nochmal nach: "Ready to fight" und "Open" sind echte Genrehighlights, wie man sie heute viel zu selten zu Ohren bekommt. Fazit: Auch wenn ich der letzte bin, der es diesen Herren zugestehen will - aus der Christen-Core-Szene kommen derzeit einige verdammt starke Tonträger. Ist es am Ende religiöser Fanatismus, der sich auf diese Weise niederschlägt? Das kann man zumindest im Falle No Innocent Victim getrost verneinen. Denn auch wenn die offen zu ihrem Glauben stehen ("Stand") - Vom radikalen Missionars-Gebrabbel einiger Kollegen ist man ausreichend weit entfernt.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 29:31 / Hardcore

Michael Streitberger


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