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JR Ewing

Maelstrom

jr_ewing

Eine gewaltige, mitreißende Strömung, die uns die fünf Norweger hier vorsetzen. Ein Wirbelwind aus Postrock mit mächtig Harcoregeballer und Punkattitüde. JR Ewing bieten die Portion Härte, die dem aktuellen Recover-Album fehlt und schaffen ein ambitioniertes Werk. Geht ja gut los mit so einem Brett als Opener: „Change Is Nothing (Everything Is)“ fegt erst mal alles weg, was fragend im Raum steht. „Take A Hint“ kann einiges und überzeugt mit einem interessanten Noise-Fade out. Intelligenten Lärm mit großer Aussage wollen JR Ewing verbinden und nennen Refused, At The Drive-In, aber auch Sonic Youth oder ...Trail Of Dead als Inspirationsquellen. Soweit so gut, immerhin sind bzw. waren das alles führende Bands der lauten, harten, aber eben auch intelligenten Gitarrenmusik. Nur wer all diese Vorbilder nennt, muss sich auch an ihnen messen lassen und da sind JR Ewing leider noch ein großes Stück weit entfernt. Leider bietet „Maelstrom“ nicht wirklich Neues für das Postcore-Genre: Geschrei - manchmal in bester Blood Brothers-Manier - kombiniert mit unterschwellig aggressivem Gesang, einer tighten Rhythmusfraktion und variablen Gitarrenspiel. Da kommen zwar einige gute Songs bei rum, aber neue Ideen und besonders herausstechende Elemente sind nicht auszumachen. Die besten Stücke finden sich dann auch eher gegen Ende des Albums: „I’m Sorry, You’re Sorry, We’re All Sorry“ packt einen noch mal am Kragen, um einen gehörig durchzuschütteln und „Pitch Black Blonde“ schießt die letzten Lichter aus. Bei „Here I Vanish“ hört man schließlich ganz deutlich die Liebe zu Refused durch, bei einigen Passagen fast schon zu deutlich. Ein gutes Album mit ein paar schlagkräftigen Argumenten, welches aber nicht auf ganzer Linie überzeugen kann und sich nur zwischenzeitlich von anderen guten Genrenewcomern abhebt.

/ Spielzeit: 38:49 / Postcore
 

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