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Bloc Party

Silent Alarm

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Die Bloc Party war schon eine seltsame. Eine, die zuerst im Hinterhof gefeiert wurde. Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hatte schnell ein findiges Label namens Dim Mak seine Hände im Spiel. Doch die Genialität dieser Party schlug Wellen, Gerüchte vom "nächsten großen Ding" machten die Runde und erste Singles wurden veröffentlicht. Es dauerte nicht lange, bis wiederum ein paar fähige A&Rs dahinter kamen, was hier im Süden von - wieder einmal - London passierte. Und das die Musik doch irgendwie auch massenkompatibel sein könnte. Wie recht sie haben sollten. Denn das, was Sänger Kele Okereke und seine Jungs mit ihrem Debütalbum "Silent Alarm" für V2 (die für Europa den Zuschlag bekamen) auf Band packte, war sicherlich eine der ganz großen Überraschungen des noch jungen Jahres 2005. Von der stilistischen Mischung aus Gang Of Four, Joy Division und The Cure sprachen nicht nur wir. Und doch war es gewiss nicht die Retro-Welle, mit welcher die Bloc Party ihr Publikum klatschnass machte. Nein, es waren groovige, kraftvolle, zwingende Songs, die Stillsitzen und Nicht-Mitsingen unmöglich machten. Dabei bin ich gewiss nicht der Typ, der in Indieclubs als erster auf die Tanzfläche stürmt. Doch bei Tracks wie "Like eating glass" gab es eben kein Halten mehr. Übrigens auch gerne zu Hause aus der Stereoanlage, im Auto und überhaupt. Mit beachtlicher Halbwertszeit. Nicht nur aufgrund dieser Tatsache dürfte die Bloc Party in verschiedensten Jahrescharts der einschlägigen Presse ganz weit vorne auftauchen. Sicherlich auch deshalb, weil ihr Label V2 so geschickt war, das bereits im Februar erschienene Werk mit diversen Re-Releases und Remix-Versionen regelmäßig zurück in Erinnerung zu rufen. Was Zu-Spät-Gekommene in die glückliche Lage versetzt, sich ihre individuelle "Silent Alarm"-Version aus dem Ladenregal ziehen zu können. Ein in jedem Fall lohnender Griff. Und schließlich bleibt es mindestens bis zum Spätsommer 2006 spannend: Bis dahin wollen Bloc Party das Rätsel gelöst haben, wie man zu einem solchen Debüt einen würdigen Nachfolger entwirft.

 -- / Spielzeit: 50:14 / Independent

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