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De Barra, Declan

Songs of a thousand Birds

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Hmm. Bezeichnenderweise zeigt iTunes die Musikrichtung “unclassifiable” an. Ist so etwas Fluch oder Segen? Scheissegal, in diesem Fall ist Grübeln überflüssig. Läuft die CD, muss mensch nicht suchen, wo der Schwerpunkt und die unglaubliche Stärke des Iren Declan de Barra liegt. Es ist eine der vereinnahmendsten Stimmen, die ich jemals gehört habe, tief und intensiv, immer kraftvoll. Fast, um ein Haar ist die Musik darumherum unwichtig; ob eine akustisch gezupfte Gitarre, undefinierbare leise Geräuschkulissen, Cello oder Geigen, Hintergrund ist meist wirklich Hintergrund. Klingelt es übrigens bei Declan de Barra, kennt man wahrscheinlich Clann Zú, deren Frontmann er war, bis die Band sich im Mai letzten Jahres aufgelöst hat. Bevor überhaupt in Frage kam, die CD anzuhören, musste ich einen längeren Blick auf das selbstgestaltete Artwork werfen. Der ist dann hängen geblieben. Vor allem auf der Fläche unter der Scheibe und auf dieser selbst, deren Gestaltung in Technik und übermittelter Stimmung angenehmst an Edvard Munch und Konsorten erinnert – aber auch in der bildenden Kunst kann er anders, wie der Rest des liebevoll gestalteten Booklets zeigt. Als ob das alles nicht schon einen zum Bersten gefüllten Lebenslauf und Termine bis 2009 ergäbe, es reicht ihm scheinbar nicht; sogar in der Filmbranche ist er gerade dabei, (den dritten?) Fuß zu fassen. Innerhalb dieses Singer-Songwriter-Hypes gibt es nur wenige Kandidaten, die mich überzeugen, weil sie ehrlich und ungekünstelt wirken. Vielleicht beeindruckt mich aber auch, dass dieser Mann Kunst lebt, vielleicht in der reinsten, vielleicht aber auch der flüchtigsten Form – nämlich kaum ohne eine Sparte auszulassen. Mein Favorit und Anspieltipp ist Blackbird Song.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 39:70 / Singer-Songwriter

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