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Amulet

All That Is Solid Melts Into Air

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Auf das neue Album von Amulet war ich ziemlich gespannt; schließlich haben die Norweger ihre Fans auf den Nachfolger zum starken "Freedom Fighters" ganze fünf Jahre warten lassen (...das hierzulande nicht wirklich erschienene Intermezzo "Danger! Danger!" aus dem Jahre 2003 einmal ausgenommen). In der zwischenzeit gab es Lineup-Wechsel und auch in Punkto Business hat sich einiges geändert: Während man in Europa labeltechnisch von Bitzcore zum britischen Golf Records Label wechselte, veröffentlicht man in seiner Heimat über SonyBMG. Der Opener "Crash into my world" offeriert dann gleich guten emotionalen Punkrock mit nettem Refrain und macht Lust auf mehr. Auch das anschließende "Warpriest" beginnt durchaus kraftvoll und zeigt die Hardcore-Wurzeln der fünf Herren, verliert sich dann aber leider in einem etwas nichtssagenden Refrain. Im weiteren Verlauf geht es dann immer einmal auf- und wieder abwärts: Tiefpunkte wie das uninspirierte "Wishing for a hurricane" werden allerdings nur knapp von Ohrwürmern wie "LFMDFM" kompensiert. Zu selten rücken Amulet mit ihren charakteristischen Hooklines heraus, die sie in der Vergangenheit so unverzichtbar machten. Seltsamerweise reißt auch die Tonteknik Studio-Produktion, sonst Garant für perfekten Sound, ebenfalls nicht ansatzweise vom Hocker. Allerdings ist es nun keineswegs so, dass die Qualität der zehn Songs verherend wären. Torgnys Stimme beispielsweise hebt sich nach wie vor angenehm vom Gros der Konkurrenz ab und überhaupt wäre "All That Is Solid Melts Into Air" für andere Genrebands eine mehr als akzeptable Leistung. Amulet jedoch hatten sich mit den beiden Vorgängern einen ganz eigenen Ruf erspielt, an dem sie sich nun messen lassen müssen. Und mit leider nur gutklassiger Ware wie dieser setzt man seinen exponierten Status leichtfertig auf's Spiel. Fazit: Neben Waterdown nun schon die zweite kleine Enttäuschung dieses noch jungen Jahres.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 34:13 / Emocore

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