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Death Of Anna Karina, The

New Liberalistic Pleasures

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Platten aus Italien werden in der Regel noch immer als Exoten im Regal verbucht. Die sechs Herren von The Death Of Anna Karina können aber durchaus auf internationalem Niveau mithalten und das vollends überladene Genre von Postpunk, Screamo und Hardcore zumindest für den Moment gehörig wachrütteln. Tanzbar und trotzdem radikal verrückt. Wer hier an die Blood Brothers denken muss, liegt nicht verkehrt, nur dass einem Sänger Giulio nicht ganz so schnell auf den Nerv geht, wie ein gewisser Johnny Whitney. Wilder Punk trifft auf Gekreische, Gitarrenbreitseiten und Keyboards. Zusammen erzeugt das den Wunsch nach Tanzfläche und in die Luft gereckte Fäuste. Klischeefrei und trotzdem genretauglich und nicht fernab aller Hörgewohnheiten. Fast jeder dieser elf Songs birgt den Moment, der einen völlig zurecht ausflippen lässt. Musik für Gummibälle und hyperaktive Menschen, die einfach nicht still sitzen können. „Me And Wittgenstein Down The Street By The Schoolyard“ oder „The State“ sind solche kleinen Guerilla-Attacken, die Laune machen und sowohl Wut und Lebensfreude vereinen können. Völlig überladen und over the top warten die Songs auf „New Liberalistic Pleasueres“ nur darauf live gespielt zu werden. Manchmal hätte es zwar gut getan, etwas die Elektronik herunterzufahren und die Gitarren in den Vordergrund zu stellen, aber das fällt bei Hits wie „Every Revolution Is A Throw Of Dice“ nicht weiter ins Gewicht. Die Italiener beweisen außerdem, dass sie nicht nur alles kaputt knüppeln können, sondern auch musikalisch voll dabei sind: die drei Instrumental-Stücke und das sechsminütige „I Hear The Seduction Of New Liberalistic Pleasures On Your CD“ sprechen eindeutig dafür und bringen eine weitere Facette in den Bandkosmos. Was bei anderen Bands überflüssig erschienen wäre, ist hier genau richtig platziert. So gibt es bei all dem Chaos die wenigen, aber nötigen Ruhepausen, die einem die Blood Brothers nie gönnen wollen. Gut gebrüllt Löwen!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:20 / Postcore

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