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Adams, Ryan

29

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Es fängt fast klassisch an: Ryan Adams spielt ein Lied, "29" um genau zu sein, das klingt wie eine alte B-Seite großer 70er Jahre Helden. Wie eine alte George Harrison Aufnahme. Da ist Blues, Rock'n ROll, sonstwas. Nichts ganz großes, eben B-Seite. Und direkt im Anschluss das melancholische, zurückgefahrene "Strawberry Wine". Knapp acht Minuten lang und so wehmütig wie ein Sonntagnachmittag mit der Ex-Freundin. Ryan Adams hat es vollbracht, drei Alben in einem Jahr zu vollenden. "29" ist der Abschluss einer Trilogie, die Adams mit seiner Band The Cardinals vertont hat. Es verdient Hochachtung in Anbetracht der Tatsache, dass sich Adams seine eigene Nische geschaffen hat. So Konsequent wie gekonnt wechselt er zwischen laut und leise. Und atmet dabei immer wieder den Geist vergangener, oder vielleicht doch noch nicht ganz so vergangener Songwriterzeiten. Neil Young sitzt da im Hintergrund, wie ein Vater, den zu kopieren Adams zwar nicht im Sinn hat, aber irgendwie doch immer wieder Referenzen erweist. Aber er ist auch weit mehr als ein Musiker, weit mehr als einer, der nur gut zitiert. "Cold Roses" hat es schon bewiesen, "29" hingegen meißelt es in Stein: Ryan Adams ist eine Songwriter Koryphäe der Gegenwart. Und wie es sich für erfolgreiche Songwriter ziemt, sind auf Adams neuen Album auch die ein oder anderen Überreizungen zu finden. "Blue Sky Blues" ist ein wenig arg verträumt und kuschelig. "Carolina Rain" ein wenig zu countryesk. Aber das ist Geschmackssache. Wer so amerikanisch ist wie Ryan Adams, der darf das auch. Mit solch einer schönen Platte.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 48:57 / Singer/Songwriter

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