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Go! Team - Live

Magnet Club / Berlin

Blockflöten und Samples

Der Magnet Club hatte sich herausgeputzt und schimmerte und vibrierte in vertrauter Weise. Ihr Publikum sei ihm zu 'indie-lastig' hat Ian Parton mal bemängelt. Erfahrungsgemäß hängt so etwas ja immer auch ein bißchen von der Location ab und so tummelte sich ein weitgehend übliches Magnet-Publikum vor der Bühne. Ein paar Indies/Sceneserts waren schon dabei, aber im Endeffekt war es dann doch wieder nett durchmischt. Der Altersdurchschnitt wohl so bei Mitte/zweite Hälfte 20.
Der Supportact waren ’Her Space Holiday’ – Name und Band gleichermaßen unzugänglich. Irgendwie schien letztere ihre Spielfreude zusammen mit dem dicken Wintermantel an der Garderobe abgegeben zu haben. War ja auch kalt. Aber das muß doch wohl selbst Kaliforniern nicht so sehr aufs Gemüt schlagen. Marc Bianchi hat da durchaus nette Songs geschrieben – aber was hilft das, wenn sie nicht ebenso nett rübergebracht werden? Immerhin musikalisch paßten Vorband und Mainact sehr gut zusammen. Haben sie doch beide eine Vorliebe für 'wilde' Instrumentierungen (z.B. die Blockflöten) und Samples.
Doch nach 40 Minuten und einer kurzen Umbaupause ging's dann endlich mit den mit Spannung erwarteten Briten los.
Hatte man ein paar Stunden zuvor noch gescherzt, wie es denn wohl werden würde auf so einer kleinen Bühne mit sechs Personen plus zwei Drumkits, kam man jetzt aus dem stauen kaum noch heraus. Die sechs schafften es vorzüglich sich auf dem begrenzten Raum zu arrangieren.
Das Konzert ließ (fast) keine Wünsche offen. Mit den ersten Tönen machte sich ein auffälliger Bewegungsdrang, auf und vor der Bühne, breit, dem beim Opener 'Panther Dash' und v.a. dem folgenden 'Get It Together', tatkräftig nachgegeben wurde. Auch auf weniger als einem Quadratmeter verstand Ninja es vorzüglich das Publikum durch tanzen, hüpfen, klatschen, rufen, etc. anzuheizen. Schön zu sehen, daß sogar der gemeine Indie-Snob insgeheim auf Hip-Hop-Moves abfährt.
Sehr eindrucksvoll war 'Hold Yr Terror Close' mit Chi Fukami Taylor am Mikro. Und als der ruhigste Track in so ziemlich der Mitte des Sets auch sehr angenehm um mal wieder ausreichend Atem zu schöpfen.
Kaori Tsuchida als Neuzugang scheint wunderbar in die Band zu passen. Nachdem ihre Vorgängerin Silke Steidinger im August die Band aufgrund interner Banddifferenzen verlassen hatte, ersetzt Kaori diese nun – und schien ihre eigene Fanbase gleich mitgebracht zu haben. Zumindest wurde es in einer speziellen Ecke immer ein bißchen lauter, sobald sie sich dorthin wandte.
Abgesehen von zwei, drei kleineren Mikrophonausfällen war der Sound weitgehend gut. Etwaige Befürchtungen, die verschiedenen Instrumente und die Klangvielfalt könnte live nicht optimal vermittelt werden waren unbegründet.
Wurde bei einem Song einmal nicht die völlige Besetzung gebraucht verließen die 'überschüssigen' Bandmitglieder die Bühne; ob das aufgrund des knapp bemessenen Raumes geschah, oder auch sonst üblich ist, bleibt ungeklärt. Zwölf Songs wurden gespielt, dann gab's eine kurze Pause in der bei Band und Publikum die Kräfte für die Zugabe gesammelt wurden. Mit einem fulminantem 'Ladyflash' wurde ein kurzes, jedoch ungemein energievolles und erinnerungswürdiges Konzert beendet.

Setlist:
Siren/Intro - Panther Dash
Get It Together
We Just Won't Be Defeated
The Ice Storm
The Power Is On
Huddle Formation
Hold Yr Terror Close
We Listen Everyday
Junior Kickstart
Doing It Right
Bottle Rocket
Titanic Vandalism

Everyone's A VIP To Someone
Ladyflash


Nicolina Werther


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