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Boy Omega - Live

K4 / Nürnberg

15.03.2006

-der Artikel ist in ähnlicher Form in den Nürnberger Nachrichten vom 17. März 2005 erschienen-

Martin Gustafsson - der junge Mann hinter „Boy Omega“ - hat eigentlich alles richtig gemacht. Im Alter von zwölf Jahren hing der Schwede nach einem Beinbruch seine Fußballschuhe an den Nagel, um sich fortan auf seine Musik zu konzentrieren. Und weil er seitdem die Gitarre fast nie wieder aus der Hand gegeben hat, kann er heute auf Europa-Tour gehen und sein neues Album „The Black Tango“ vorstellen, was ihn unter anderem auch nach Nürnberg ins K4 führt.
Etwas unbeholfen und schüchtern, aber überaus charmant, steht er mit seiner Akustikgitarre auf der Bühne und intoniert den ersten Song des Abends. Schnell ist klar, wohin die Reise geht: Nämlich auf dem Pfad von Singer-Songwriterpop direkt in schwedische Wälder, über kleine Bäche auf sonnendurchflutete Lichtungen mit ganz viel Gefühl im Gepäck. „Kristofer Aström“ oder „Elliott Smith“ sind zweifelsfrei passende Referenzen, allerdings war es ein langer Weg bis dorthin. War er mit seiner ersten Band Anfang der 90er noch sehr von Bands wie „The Cure“ oder „New Order“ beeinflusst, spielte er später in lupenreinen Post-Hardcore Bands mit Idolen wie „Fugazi“ oder „Quicksand“ im Hinterkopf.
Heute hat der 28-Jährige über 200 Lieder auf seinem Computer gespeichert, die er fast alle in seiner Wohnung aufgenommen hat und wartet nur darauf, sie der Welt vorstellen zu können. Während die Tour zu „The Black Tango“ gerade erst begonnen hat, ist bereits jetzt Album Nummer drei für Anfang 2007 angekündigt. City Slang ist dann seine neue Labelheimat und dort ist er mit Bands wie „Calexico“, „Stars“ und „Nada Surf“ sicher in einem guten Umfeld gelandet. Die Ideen sprudeln aus Martin Gustafsson also nur so heraus, da ist es fast beruhigend, dass er live nicht auch noch alle Instrumente selbst spielen kann, so wie er es auf dem letzten Album getan hat.
Unterstützung erhält er von Freunden an Bass, Schlagzeug, Tasten und Geige, die es schaffen die wunderschön melancholischen Grundgerüste der Songs auf eine noch höhere Stufe zu stellen. Und auch wenn die Band an diesem Abend mit vielen Soundproblemen zu kämpfen hat, die Größe von „Boy Omega“ ist durchaus zu erkennen. Das beweisen Titel wie „Fetch, Boy! Fetch!“, „Explode“ oder die noch namenlose Zugabe eindrucksvoll. Gerade die neuen Songs lassen darauf schließen, dass ihm die Ideen so schnell nicht ausgehen werden.

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