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Graham Coxon - Live
Prime Club / Köln
13.04.2006
Oft kommt es nicht vor das Graham Coxon in Deutschland Auftritt und auch trotz
des neuen Albums "Love Travels At Illegal Speeds" war dieses Konzert bisher
das einzige in Deutschland. Das mit Graham Coxon ist eh so eine Sache für sich,
so spielte er 13 Jahre bei der britischen Popgröße Blur, hatte mehrere Nummer 1 Hits und gewann 1995 vier Brit Awards an einem Abend. Doch davon ist nicht
mehr viel übrig: 2002 ließ er Blur, die Nummer 1 Hits und das Startum hinter
sich und konzentrierte sich fortlaufend auf seine Solokairre.
Diese führte ihn
an diesem Abend in den Kölner Prime Club, der wider erwarten nicht ausverkauft war
so hatte man selbst vor der Bühne erschreckend viel Platz. Nicht wenige dürften wegen
seiner Vergangenheit bei Blur gekommen sein, doch ist wie schon erwähnt hier ein
Solokünstler am Werk der alle Altlasten abgestreift hat und nun das tut was er am
besten kann: Gitarre spielen. Schon der seit Jahren bewährte Opener "Escape Song" aus
dem 2002 Album "The Kiss Of Morning" gibt die Richtung vor. Es folgt ein rasantes und
lautes Set dessen Schwerpunkt auf den letzten beiden Alben basiert. Das Publikum ist anfangs komplett zurückhaltend und lauscht dem Meister fast andächtig bei der Arbeit.
Graham Coxon flachst, macht Witze und trinkt Bier.
Wenn man
ihn so auf der Bühne sieht, versteht man das mit seinem Ausstieg bei Blur voll und ganz.
Er und seine Band versprühen eine Spielfreude die selbst das hippe Kölner Publikum
irgendwann ergreift und so wird die Stimmung am Ende gelöster. Nach einem famosen
Zugabenblock mit einem The Jam-Cover und dem ergreifenden "I Wish" vom Debütalbum ist dann auch Schluss und zurück bleiben freudige Gesichter und das ein oder
andere Groupie, welches am Backstage-Eingang auf seine Chance wartet. Nach kurzen Gesprächen
lässt Graham Coxon die Groupies stehen und verschwindet mit Gefolgschaft in einem
überdimensionalen Tourbus. Zurücklässt er die Erkenntnis, dass er dem Startum dann doch
noch nicht ganz abgeschworen hat.
