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Harper, Ben

Both Sides Of The Gun

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Die Welle der Doppel-Alben reißt nicht ab. Aber vielleicht ist das auch ein Klassiker: Schwarz-weiß Alben zu machen, eine laut, eine leise. Ben Harper hat das jetzt auch gemacht, wenn auch mit recht bescheidenem Erfolg. Denn "Both Sides of the Gun" ist zwar ein musikalisch versiertes Album, in dem Harper seine Roots von Blues, Bluegrass, Rock, Funk bis Soul auf der einen Seite auslotet sowie seine Singer/Songwriter-Wurzeln auf der anderen Seite. Was bleibt ist allerdings ein einigermaßen Seelenloses Album. Der Funke will einfach nicht überspringen. Erstaunlicherweise ist dabei die laute Seite des Doppelalbums noch die eingängigste. Da funkeln die Gitarrenlicks (in "Black Rain") wie die Motorhauben in "Die Straßen von St. Francisco". Am besten ist Harper dann, wenn die Musik so klingt, als wäre sie aus den Siebzigern.
Das ganze will ihm aber nicht durchgängig gelingen. So schleppt man sich durch die Singer/Songwriter-Seite noch gänzlich unbeteiligt. Bei "Better Way", dem Opener des zweiten Albums, wird man dann aus dem Schlaf gerissen und ist sichtlich über den Ideenreichtum Harpers erfreut. Aber dann wieder: einnicken. Es ist schade, dass ein Künstler, nach so vielen Alben und mit so vielen Ideen auf der Schulter, letztlich ein so ödes Werk fabriziert. Es wäre zu wünschen, er hätte sich doch mehr konzentriert. Gewohnt ist man es doch eh schon, dass der Gute herumexperimentiert. Aber bei Stücken wie "Please Don't Talk About Murder While I'm Eating" (Schöner Titel übrigens!) wird einem klar: ein Album für Gitarrenfreaks und Bandgründer. Wirklich mitreißend ist hier nichts.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 35:20 / Singer/Songwriter

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