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Yeah Yeah Yeahs, The

Show Your Bones

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Zwar war die Ankündigung Karen O.'s, bei "Show Your Bones" handele es sich musikalisch um das, was passiere, wenn man seinen Finger in die Steckdose halte, ziemlich großspurig. Nichtsdestotrotz aber auch nicht ganz daneben. Schon die Single "Gold Lion" beweißt, dass man mit Akustikgitarren Zuhörer ganz gefährlich auf die falsche Spur schicken kann, nur um wenig später durchzustarten und mit einem recht simplen, aber effektiven Riff einem die Knochen aus dem Körper zu schlagen. Übehaupt: Effektivität. Die Yeah Yeah Yeahs, ohnehin schon auf drei Musiker reduziert, haben das Album so simpel gehalten wie möglich. "Way Out" ist die Essenz der "neuen" Yeahs und gleichzeitig ein beeindruckendes Exempel dafür, wie man mit wenigen Worten und Akkorden großes vollbringen kann. Nicht mehr ganz so rüpelig wie auf dem Debüt präsentiert sich die Band, und doch glaubt man jeder ihrer exzessiven Gesten. Da sind sie eben immernoch ganz die Art-Punks von nebenan.
"Phenomena" stampft los und lässt einen etwas ratlos zurück. Auf der einen Seite, weil man die Melodie irgendwoher kennt, und auf der anderen Seite, weil man das irgendwie gar nicht erwartet hatte. So eingängig und doch so schlau. Dann geht es einem auf: LL Cool J's "Phenomenon" stand Pate. Raffiniert.
Aber es bleiben Wehrmutstropfen. Bevor es mit "Turn into" zuende geht, präsentieren die Yeah Yeah Yeahs soetwas wie eine schleppende Langatmigkeit. So, als habe man die FInger wieder aus der Steckdose gezogen. Man zittert noch, die Haare stehen einem vom Kopf ab, aber so richtig tod ist man nicht. "Cheated Hearts" (klingt wie eine Pretty Girls Make Graves B-Seite) braucht lange, bis es gefällt. Und auch "Mysteries" klingt recht abgedroschen nach alten Garagenzeiten, die doch eigentlich längst vorbei sind. Schlußendlich läßt sich festhalten, dass die Yeah Yeah Yeahs ein großartiges Album aufgenommen haben, dem es eigentlich an nichts fehlt. Perfekt ist es trotzdem noch nicht. Aber dafür hat die Band ja auch noch Zeit.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 35:20 / Art-Folk-Punk

Autor:


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