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Mesh
We Collide
Mesh kenne ich erst, seitdem sie sich zunehmend in Pop-Gefilden wohl fühlen. Wenig überraschend also die neue Produktion, die mit so wenig Ecken und Kanten aufwartet, dass sie einfach rund sein muss. Wie zu erwarten bleibt ihre Fähigkeit erhalten, Pop elektronischen Schlags so schön melodisch und harmonisch zu verräumen. Faszinierend ist auch die Tatsache, dass die CD zweimal durchläuft und ich die einzelnen Stücke im Grunde nicht auseinander halten kann. „Je vollkommener etwas ist, desto schwerer ist es uns, es zu lieben“ – sagte einmal Walther Rathenau. Keine Störgeräusche. Gleich bleibende, fast schon monotone Qualität ohne Widerhaken, die den geschmeichelten Hörer aufmerken lassen. Dieses Werk hinterlässt keine Spuren, obwohl es komplett aus hitverdächtigen und tanzbaren Stücken besteht. Der Refrain bleibt nur Minuten im Gedächtnis. Mesh wollten ein bissiges Album kreieren, genau dieser Fact fehlt mir total – die letzten beiden Alben sind allerdings an mir vorbeigegangen. Ob in „We Collide“ Seele und Herzblut eingeflossen sind, kann ich nicht beurteilen, die Texte sprechen schon dafür, die musikalische Umsetzung ist mir ganz einfach nur zu glatt, deshalb aber nicht schlecht. Ausgereiftheit und Harmonie sind im Übermaß vorhanden, Innovation und der Aha-Effekt hingegen fehlen. Gerade im Hinblick darauf schade, dass meiner Meinung nach das Genre EBM/Elektropop momentan nicht unbedingt Höhepunkte erlebt, eher noch frickeligere, disharmonische oder minimalistische Ecken in der Elektronik. Sechs Punkte für alle, die harmonischen, sanft-treibenden, tanzbaren Elektro bevorzugen.
/ 51:02 / Elektropop
