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Neaera

Let The Tempest Come

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Ziemlich genau ein Jahr und 70 Konzerte nach Veröffentlichung ihres Debüts "The Rising Tide Of Oblivion" sind Neaera mit ihrem Zweitwerk zurück. Beim Opener "Mechanisms of standstill" könnte man gleich wieder meinen, man hätte es mit einer Death-/Thrashmetal-Band zu tun. Doch die Band, deren Name aus der griechischen Mythologie kommt, entstammt in ihren Grundzügen der Hardcore-Szene. Sie hat sich aber bereits mit ihrem Vorgänger auch jenseits ihrer Wurzeln schon ein gutes Standing erarbeitet. Kein Wunder, viel zu hören war von der simplen Wucht dieses Genres schon vormals nicht. Inzwischen sind die Herren auch stilistisch auf dem besten Weg, komplett in der Metalszene Fuß zu fassen. Musikalisch darf man deshalb zwar nichts neues erwarten, überzeugen können Neaera mit ihrer Adaption von Metalcore dennoch. Abermals exzellent produziert holzt man sich durch elf dicht arrangierte Tracks, denen es nicht an Wiedererkennungswert fehlt. Die Vocals von Sänger Benny Hilleke pendeln zwischen tiefen Growls, gesprochenen Passagen und aggresssivem Gekeife. Doch Neaera haben eben auch die Schwedentod-/Göteborg-Schule studiert, wie man beispielsweise im Titelsong vehement demonstriert. Fans von Bands wie Heaven Shall Burn über At The Gates kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Mit Münster hat der Fünfer seine Wurzeln in einer Stadt, in welcher szenemäßig seit Jahren einiges läuft - und längst eine entsprechende Infrastuktur geschaffen wurde, in welcher man wohl auch mit einem weniger großen Label hätte Fuß fassen können. Doch der frühe Sprung zu Metalblade könnte sich für beide Seiten gelohnt haben: Das eigene Potential jedenfalls spielen Neaera diesmal deutlich fokussierter aus. Und lässt man das schwierige Thema "Innovation" mal außen vor: Auf "Let the tempest come" findet sich genau die Konsequenz, welche ich bei vielen anderen Bands - darunter die aktuellen Labelkollegen von If Hope Dies - vermisse.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 50:42 / Metalcore

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