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Hatfield, Juliana

Made In China

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Die gute Juliana Hatfield hatte es nicht immer leicht. In den Neunzigern als Grunge-Göre respektiert, bekam sie echte Probleme, von diesem mittlerweile längst belächelten Image wegzukommen. Verschiedene Versuche - darunter das Rock-Projekt Julianas Pony - als Singer-Songwriterin und Neil Young-Rip-Off schlugen fehl. Nun konzentriert sie sich wieder auf das, was sie eigentlich ziemlich gut kann: Songs schreiben, die aus dem Bauch kommen und bei welchen Imagedanken offenbar keine so große Rolle spielen. "Quick and raw" soll das neue Werk in den Augen der Protagonistin klingen. Und das tut es auch. Bei einem Drittel der Songs hat Hatfield die Instrumente im Alleingang eingespielt, für den Rest waren Gastmusiker am Start. Das mag etwas zerfahren klingen... und genau diese Tatsache hört man "Made In China" auch an. Was einerseits für ein trashiges Garage-Feeling sorgt, andererseits auch für eine gewisse Authentizität. In die gleiche Kerbe schlägt, dass Hatfield ihr Album selbst produziert hat und durch das eigens gegründete Label "Ye Olde Records" veröffentlicht. Da hat wohl jemand gelernt, wie wichtig es ist, alle Fäden in der Hand zu behalten. Textlich bleibt auch das zehnte Soloalbum bei neuziger Jahre Grunge-Thematiken hängen. Dem Kommerz, den Trends wird pathetisch entsagt. Fazit: Die zwölf Songs sind eine glaubwürdige Selbstdefinition der ehemaligen Lenonheads-Musikerin und in der Lage, auch die alten Anhänger wieder auf den Plan zu rufen. Ob die gegenwärtige Generation noch Zugang zu ihrem Material findet, darf bezweifelt werden. Nicht-Anspieltipp ist das uninspirierte "Digital penetration".

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 37:26 / Alternativerock

Autor:


Made In China... bei Amazon gibt's das auch


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