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Wall, Paul

The Peoples Champ

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Gerade kommt die Meldung rein, dass Paul Wall im letzten Sommer mit seinem nun auch hierzulande vorliegendem vierten Album die US-Billboard-Charts angeführt hat. Er, ein rappender whitey-boy mit einem Goldkronen-besetzten Gebiss aus eigenem Juwelierladen, von dem man nicht weiß, ob der Gute sein Outfit wirklich ernst meinen kann. Walls musikalisches Trademark: Der 24-jährige begründete in seiner Heimat Houston, Texas, unter anderem mit DJ Screw den so betitelten "chopped & screwed-Sound". Soll heißen: HipHop-Tracks werden geschwindigkeitsmäßig gehörig heruntergepitcht, einzelne Vocallines immer wieder wiederholt, verschiedene Parts neu bearbeitet und so ein reduzierter, hypnotischer Sound forciert. Damit hat er vor allem Kayne West auf sich aufmerksam gemacht. Die gemeinsame Kollaboration "Drive slow" (ein wirklicher Hit!) befand sich bereits auf dessen Album und wird nun für "The Peoples Champ" wiederverwertet. Zudem freut es natürlich, wenn wieder 'mal ein US-Rap Album mit einem Minimum des üblichen Soulpop-Bombast auskommt. Sehr viel mehr ist es aber nicht, was bei den den 17 Tracks für Aufregung sorgt. Im Gegenteil: Filler wie "Internet going nutz" sind ärgerlich und lenken von dem simplen Charme einiger Produktionen hier ab. Doch der Boden, auf welchem Paul Wall seine schlichten Beats und Rhymes sät, bleibt etwas zu dünn, um die ganzen 70 Minuten zu füllen. Denn das, was durchaus als weiteres Trademark gewertet werden kann, schreckt mich ein bißchen ab: Die Raps fallen sehr monoton aus und gäbe es nicht die übliche Menge an Features, wäre das ganze eine doch sehr gleichförmige Angelegenheit. So bleibt "The Peoples Champ" eine an sich recht nette Sache. Einen neuen Eminem erkenne ich aber noch nicht am Horizont... Die "chopped & screwed" Version der LP, wie sie in den USA als Bonus verfügbar war, würde mich dann aber doch interessieren.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 70:01/ HipHop

Autor:


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