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Raised Fist

The Sound Of The Republic

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Knappe vier Jahre hat es gedauert, bis sich die schwedischen Hardcore-Recken von Raised Fist nach ihrem letzten Longplayer "Dedication" endlich wieder zurückmelden. Ein Zeitraum, in welchem selbst eine Band der für Entwicklungen nicht gerade aufgeschlossenen Hardcore-Szene nicht um Veränderungen umhin kommt. Klar, dass bei einer Ausnahmeformation wie dieser Stagnation ebenfalls kein Thema war. Neuzugang und Dark Funeral-Drummer Matte Modin hält den Punch der beiden Vorgängeralben locker am Leben, erweitert das Repertoire mit seinem facettenreichen Spiel sogar noch. Songs wie "Perfectly broken" zeigen eine etwas andere Seite von Raised Fist: Die Gitarren werden während der Strophe beinahe wie Elektronik verwendet, Sänger und Thai-Boxer Alle röchelt sich mit seinen hysterisch gesprochen-geschrieenen Parts in einen supermitreißenden Refrain. Die Gitarrenparts fallen 2006 wesentlich melodischer aus ("And then they run"), verbergen hinter ihrer irren Geschwindigkeit und Aggression teilweise schon poppige Qualitäten. Ein gutes Quentchen Metal ist natürlich auch mit drin, aber 1.) hat "The Sound Of Republic" nichts mit dem üblichen Metalcore am Hut und 2.) fand man in der über zehnjährigen Karriere längst eine ureigene Formel für diesen Sound. Insgesamt fällt auf, dass es neben der Eingängigkeit der Tracks vor allem die Vocals sind, die riesige Fortschritte gemacht haben. Da finden sich beispielsweise cleane Parts im Titeltrack (man holte sich Breach-Frontmann Tomas ans Mikrofon) oder unglaublich leidenschaftliche Momente während "Some of these times". Getoppt wird das Ganze von monströsen Grooves, welche mit einer derartigen Präzision vorgetragen werden, dass 99 Prozent aller Genrekollegen einpacken können. Meshuggah-Produzent Daniel Bergstrand sorgte schließlich wieder für einen kalten, klinischen Sound, der ja schon mit dem Debütlongplayer zu einem charakteristischen Trademark der Schweden wurde. Fazit: Mehr Abwechslungsreichtum bei gleichem Energielevel macht den Sound der Schweden fit für das verlixte 13. Karrierejahr. Anspieltipp ist der billante Oldschool-Bolzen "Back", bei dem es einfach kein Halten mehr gibt. Wäre das Debüt von The Haunded ein Hardcore-Album gewesen - Es würde klingen wie "The Sound Of The Republic"!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 37:21 / Hardcore

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